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Grüne in der Remise

Abseits von ihren Hochburgen feierten die Wiener Grünen am Donnerstagabend in der Leopoldstadt ihren Wahlkampfabschluss für den Urnengang am 23. Oktober. Im stillgelegten Straßenbahn-Depot "Remise" beschwor Spitzenkandidatin Maria Vassilakou die "historische Chance für eine Wende in der Republik". Diese sei möglich, wenn es den Grünen gelänge, die ÖVP von Platz 2 im Gemeinderat zu verdrängen.

foto: apa/schlager

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Zur ÖVP

Vassilakou, die zu ihrer Rede grünen Laser-Rauchschwaden entstiegen war, umwarb vor allem Wähler, die zwischen ihrer Partei und der regierenden SPÖ schwanken: "Wenn die SPÖ am Wahlabend 55 Prozent bekommt, kratzt das Wolfgang Schüssel nur wenig - wenn die Grünen die ÖVP überholen schon." Im Wahlkampf seien schließlich die Unterschiede zwischen ihrer Partei und der ÖVP überdeutlich geworden, besonders in Fragen der Homosexuellen- und Frauen-Rechte. Die Entscheidung laute deshalb: "Eine Stimme fürs Mittelalter, oder eine Stimme für ein lebenslustiges, offenes Wien."

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Zur FPÖ

Die FPÖ geißelte die Grünen Politikerin wegen der "geballten Menschenverachtung" ihrer Kampagne. Das Wien der Aggression und Hetze, das FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu verteidigen vorgebe, existiere gar nicht. "Da kommt einem das Geimpfte hoch", griff Vassilakou zu plastischen Bildern.

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Vorsicht

Vorsichtiger und mit heiser Stimme zeigte sich der Grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen. Allein der Umstand, dass die Grünen der Kanzlerpartei ÖVP in Wien auf den Fersen seien, sei ein Signal, selbst wenn es am Ende nicht reichen sollte. Auch er appellierte an schwankende SPÖ-Wähler, ihr Kreuz bei den Grünen zu machen, da ohnehin bereits feststehe, dass Bürgermeister Michael Häupl (S) sein Amt behalte.

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Über Stenzel

Darüber hinaus schoss sich der Grünen-Chef auf die ÖVP-Spitzenkandidatin für den Bezirk Innere Stadt, Ursula Stenzel, ein. Diese hatte sich unlängst kritisch zu Veranstaltungen in der City geäußert. Die Vision der Volkspartei laute offensichtlich: "Wien als Geisterstadt, in der niemand wohnt außer Ursula Stenzel".

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Zur Regierung

Noch härter als sein Vorredner formulierte der Grüne nicht amtsführende Stadtrat David Ellensohn seine Erwartungen für den Wahlsonntag. Es gehe um Platz 2 für die Grünen und damit um die "Demütigung der Bundesregierung". (APA)

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