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Die FPÖ

will bei der Wien-Wahl am 23. Oktober kein "blaues Wunder" erleben - sondern ein solches schaffen. Das hat Parteichef und Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache am Donnerstag bei der Wahlkampf-Abschlussveranstaltung der Freiheitlichen am Viktor-Adler-Markt betont. Seine Bilanz der vergangenen Wochen fiel jedenfalls positiv aus. Er hoffe am Sonntag auf "Rache mit Strache", sagte der FP-Chef vor jubelnden Anhängern. Zu seinen Kritikern meinte Strache: "Ihr könnt mich beschimpfen, ich werde nicht wanken."

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Pardon

Die einzige Panne passierte zu Beginn: "Hans, pardon, Heinz-Christian Strache" - so wurde der Star des Abends von der Moderatorin begrüßt. An der Stimmung änderte dies wenig. Die Unterstützung aus dem Publikum war für den blauen Chef bei diesem Auftritt (Motto: "Echt Wien. Wählt ihn.") hörbar größer als beim Wahlkampfauftakt, wobei die Angaben in Sachen Teilnehmerzahl höchst unterschiedlich waren: Die Polizei sprach von rund 450, der Veranstalter von knapp 4.000 Menschen.

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Gegendemo

Zum Jubel der Fans gesellten sich die Parolen von rund 100 Anti-Strache Aktivisten. Zu der Demonstration (Motto: "Er sagt. Wien denkt") hatte die Sozialistische Linkspartei, aufgerufen. Es flogen zwar einige Orangen in Richtung Bühne, gröbere Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht.

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Heiser

Heinz-Christian Strache war sichtlich vom Wahlkampf gezeichnet und stimmlich angeschlagen. Die Kampagne wertete er aber als Erfolg. "Die Stadt ist wachgeküsst worden", so sein Resumee der vergangenen Wochen. Seinen Kritikern richtete er aus: "Ihr könnt mich diffamieren, mich beschimpfen, ich werde nicht wanken, werde nicht umfallen." Er sei kein "zweiter Haider" in der Politik, sondern der "erste Strache".

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Bekanntes

Die thematischen Schwerpunkte seiner Rede - die auch von einer Gebärdendolmetscherin übersetzt wurde - waren durchaus bekannt. Angeprangert wurde etwa die herrschende "soziale Kälte", die SPÖ-Absolute im Rathaus sowie eine "überbordende Zuwanderung". Er sei nicht ausländerfeindlich, aber "es sind zu viele Menschen, die zu uns gekommen sind", meinte Strache.

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"Pleitegeier"

Die Grünen nannte er "Chlorophyllmarxisten", die SPÖ bezeichnete der FP-Chef als "Sensationelle Pleitepartei Österreichs", wobei er auf die umstrittene BAWAG-Kreditvergabe anspielte. Strache sprach von einem "BAWAG-Skandal". Dieser sei die konsequente Fortsetzung der Konsumpleite und des Bank-Burgenland-Skandals. (APA/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.10.2005)

Nachlese:Wahlkampfauftakt der FPÖ: Blaue Coverversionen im zehnten Hieb

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