Das 6er-Coupé

sorgte damals bei seinem Erscheinen ja für Aufregung unter den BMW-Aficinados. Die einen hielten ihn für gnadenlos gelungen, die anderen hatten mit den ungewöhnlichen Proportionen und dem auch beim Coupé am Heck aufgesetzten Kofferraum doch ihre Probleme. Das Auto konnte, musste aber nicht auf Anhieb gefallen.

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Beim Cabrio

ist nun etwas Seltsames geschehen. Es gefällt uneingeschränkt auf Anhieb, und es ist fescher als das Coupé, auch wenn die Dachführung nur marginal anders ist. Sie ist akzentuierter, aber stimmiger, insbesondere, was den Abschluss am Heck betrifft. Da reden wir erst einmal vom geschlossenen Dach.

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Ist das erst weg,

sitzen wir in einem perfekten Keil.

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Jetzt kann man

aus ästhetischen und prinzipiellen Gesichtspunkten einwerfen, dass das 6er-Cabrio ein wenig protzig wirkt. Keine Frage, das tut es. Man muss es nur mögen. Dem Auftreten des 6er Cabrios wohnt zwar zweifellos auch eine gewisse Eleganz inne, dennoch kommt es recht wuchtig daher.

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Wer das Understatement liebt,

das Dezente und Unauffällige, ist mit einem Cabrio von Audi, Mercedes oder Volvo sicher besser bedient. Auch das 3er-Cabrio käme in Frage oder, wenn schon sportlich, der Z4, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

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Beim 6er-Cabrio

muss man einmal die Maße im Auge behalten. Fast fünf Meter Länge sind beachtlich, das reicht einer ausgewachsenen Limousine zur Ehre. De facto haben wir es jedoch mit einem Zweisitzer zu tun, denn die hinteren Sitze sind bestenfalls eine erweiterte Ablagefläche, sie sind aber nicht dazu geeignet, Freunde mitzunehmen. Ein Raumwunder ist dieses Auto also nicht.

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Tatsächlich

tritt der 6er aber auch als Sportwagen an. Elegant gleiten, bitte sehr, das ist keine Frage, das kann er, das ist seine Disziplin. Ordentlich anheizen, Kurven fressen, atemlos die Gänge sortieren - ebenfalls seine Disziplin - am besten natürlich im Sportmodus.

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Und wir reden hier

von der so genannten Basismotorisierung, also dem Reihen-Sechszylinder mit drei Liter Hubraum und 258 PS. Das ist ein überaus gepflegter Motor, der auch ordentlich Dampf machen kann. Und dann gebe es noch den Achtzylinder mit fünf Liter Hubraum und 367 PS. Der ist dann schon für Fortgeschrittene.

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Beeindruckend

ist die gesamte elektronische Ausstattung, beeindruckend allerdings auch der Preis: 74.391 für die Automatikversion, da sind jetzt noch keine Extras dabei.

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Das Österreichpaket

kostet noch einmal 2500 Euro, darin sind etwa Alarmanlage, Parkhilfe und CD-Wechsler enthalten, entscheidet man sich zusätzlich noch für Navigation, adaptives Kurvenlicht, Leichtmetallräder, Windschutz und Ähnliches, haben wir die 100.000-Euro-Grenze schon durchbrochen. (Michael Völker)

>> Zweite Meinung

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Abgesehen vom Heck

hat sich der 6er selbst in der radikalen BMW-Ablehnfront Sympathien erworben. Mir persönlich gefiel er immer schon ganzheitlich gut, speziell als M6 - schade nur, dass ich kein Ölquellenbe-sitzer oder Bill Gates bin. Im vorliegenden Fall durften wir "nur" den 630i ausführen, den dafür offen. Mondäner mobil Sonnenbaden geht kaum. Ach ja: Wann kommt der Wasserstoff-6er? (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 14.10.2005)

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