Was zeigte Juventus' Zlatan Ibrahimovic seinem Gegenspieler Carmine Coppola von Messina am Wochenende an? Bitte posten!

Wien - Je zwei Siege und jeweils sechs Punkte - in keiner der acht Gruppen zur Fußball-Champions League ergibt sich eine solche Konstellation wie im Pool A mit Rapid Wien. Am Dienstag kommt es nun in der Münchner Allianz-Arena (20.45 Uhr/live SAT.1 und Premiere) zwischen dem FC Bayern und Juventus Turin zum direkten Gipfeltreffen der nationalen Rekordmeister um die Tabellenführung.

Die Deutschen haben in den ersten zwei Spielen Rapid (auswärts) und Brügge (daheim) jeweils 1:0, die Italiener die Belgier auswärts (2:1) und die Österreicher daheim (3:0) besiegt. Feiert einer der zwei Gruppen-Goliaths den dritten Sieg in Folge, würde er mit dann neun Zählern schon mehr als ein Bein in die Türe in den Aufzug Richtung Achtelfinale stellen.

Die Münchner wollen gegen die "Alte Dame" Revanche für die zwei bitteren 0:1-Niederlagen in der vorigen Saison nehmen. "Vor einem Jahr waren wir die besser Mannschaft, Juventus aber effektiver. Wir haben daraus gelernt und müssen den Spieß jetzt umdrehen", fordert FCB-Trainer Felix Magath vor dem insgesamt siebenten Europacup-Duell mit einem italienischen Vertreter.

Die Bilanz spricht übrigens deutlich für die Italiener, denen die bisher einzige erlittene Niederlage gegen die Bayern allerdings nicht sehr schmerzte. Denn nach einem 1:2 n.V. im April 1990 in München stieg der AC Milan auf Grund des davor errungenen 1:0-Heimsieges ins Endspiel der Landesmeister auf. Die Gastgeber müssen nun erstmals gegen einen Topklub beweisen, dass der Gewinn der Königsklasse ein realistisches Ziel ist.

"Die beiden Niederlagen aus der vorigen Saison sind Anreiz genug. Es ist eine tolle Aufgabe, sich mit so einer Mannschaft zu messen", meint Bayers Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Und Kapitän Oliver Kahn fügt hinzu: "Das wir schwierig, keine Frage, aber wir sind der FC Bayern. Gegen Juve wollen wir uns Punkte zurückholen, die wir zuletzt versäumt haben."

Im ersten von zwei Duellen ("Rückspiel" am 2. November) setzt Magath ("es geht nicht nur ums Weiterkommen, sondern auch um eine bessere Ausgangsposition für die nächste Runde") auf den wieder genesenen Regisseur Michael Ballack ("Ich hoffe, dass er die Mannschaft wieder führt") und auf Roy Makaay. Obwohl der Niederländer seit 27. August nicht mehr getroffen hat, wird er vom Trainer ("Solche Phasen gibt es bei Stürmern") nicht unter Druck gesetzt.

Vor 66.000 Zuschauern gibt es ein Wiedersehen mit dem Ex-Bayern Robert Kovac, der aber nicht in der Startelf stehen dürfte. Um den Einsatz von Patrick Viera (Leistenprobleme) bangt Juve-Coach Fabio Capello noch. Große Angst vor den Bayern herrscht im Juve-Lager offenbar nicht. Über die Mannschaft wisse er nicht viel, sie sei aber "solide und wie alle deutschen Vereine physisch sehr stark", verkündete Alessandro Del Piero. Nur das WM-Stadion hat es dem Kapitän angetan: "Ich bin schon sehr auf die neue Arena gespannt."

Stichwort Del Piero. Der 30-Jährige machte am Wochenende mit dem Goldtor zum 1:0 gegen Messina Trezeguet seinen Startplatz in der Startelf neben Ibrahimovic streitig. "Es war ein außergewöhnlicher Treffer, Alessandro ist in toller Form", freute sich Capello nach dem Sololauf von Del Piero. Auf den Klub-internen Rekord von Giampiero Boniperti (181) fehlten ihm noch vier Tore, vom zweitplatzierten Roberto Bettega trennt ihn nur ein Goal. (APA/dpa/Reuters)