Der Werbemarkt in Deutschland hat sich im dritten Quartal weiter erholt. In den ersten neun Monaten seien die Bruttowerbeinvestitionen in den klassischen Medien um rund 600 Mio. Euro auf 13,3 Mrd. Euro gewachsen, teilte das Marktforschungsunternehmen Nielsen Media Research am Freitag mit. Dies entspreche einem Zuwachs von 4,7 Prozent zum Vorjahr.

"Das bereits nachhaltige Bruttowachstum des Werbemarktes in den ersten beiden Quartalen 2005 hat sich im dritten Quartal noch einmal verstärkt", erläuterte Geschäftsführer Ludger Wibbelt. Vom zweiten zum dritten Quartal hatte sich die Wachstumsrate auf 6,8 Prozent mehr als verdoppelt.

Bereiche Auto, Bier, Telekommunikation werben verstärkt

Zum Plus im dritten Quartal hätten vor allem die Bereiche Auto, Bier und Telekommunikation beigetragen, in denen verstärkt neue Produkte beworben worden seien. Rückläufig seien hingegen die Werbeinvestitionen für Kraft- und Schmierstoffe gewesen. "Vor dem Hintergrund der Benzinpreisdiskussion haben sich die großen Mineralölkonzerne erkennbar zurückgehalten", sagte Wibbelt.

Den größten Anteil der Bruttowerbeinvestitionen verbuchte in den ersten neun Monaten die Fernsehsender mit 5,5 Mrd. Euro, ein Plus von 3,5 Prozent. Die Werbeeinnahmen der Tageszeitungen wuchsen um 9,1 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro, wobei Rubrikenanzeigen nicht einbezogen wurden. Publikumszeitschriften verzeichneten hingegen einen Rückgang von 2,5 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro, während die Fachzeitschriften 1,9 Prozent auf rund 318 Mio. Euro zulegten.

Die Bruttowerbesummen orientieren sich an den Preislisten der Medienunternehmen und berücksichtigen nicht die üblichen Preisnachlässe in unterschiedlicher Höhe. Deswegen können sich netto erhebliche Unterschiede ergeben. (APA/Reuters)