Tag Eins
gleich hin gehen, um Indiens Hauptstadt zuerst zu spüren und zu riechen. In den gewundenen Gassen dieses Bazarviertels in Old Delhi unweit des Roten Forts und des Jama Masjid, der größten Moschee des Landes, reiht sich Miniaturladen an Miniaturladen. Es duftet nach Blumengirlanden und frischem Joghurt, nach den klebrigen Süßigkeiten und den aus Öl herausgebackenen Teigtaschen. In die Verkehrsgeräusche und das Gerede der Passanten mischt sich häufig der Ruf des Muezzin oder Glockengeläute aus einem der kleinen Hindutempel. Stunden kann man seine Sinne frontal mit indischem Leben konfrontieren, nur eines empfiehlt sich nicht: vor sich hin zu träumen und die stärkeren Verkehrsteilnehmer zu missachten. Irgendwann tut sich am Ende eines Gässchens ein Platz auf, und wir stehen vor der Jama Masjid, die wie das Rote Fort, aber auch das Taj Mahal in Agra, auf das Konto des Mogulenherrschers Shah Jahan aus dem 17. Jahrhundert geht. Wer nach dem Besuch dieser Bauten noch über Energie verfügt, sollte mit der Rikscha gleich weiter zum Raj Ghat fahren, der Verbrennungsstätte von Mahatma Gandhi, des "Vaters der Nation". Am Abend lässt sich am Connaught Place ein indisches Essen in einem der zahlreichen Restaurants - traditionellen oder zeitgenössischen mit Fastfood-Touch wie das "Café 100" - mit einem Kinobesuch verbinden. Sie können nicht Hindi? Macht nichts, lassen Sie sich einfach von Bildern und Musik mitreißen, die meisten Geschichten erklären sich ohnedies von selbst. Um die wichtigsten Bauten zu sehen, sollte man unbedingt am
Tag Zwei
eine organisierte Tour machen oder sich per Taxi und Rikscha fortbewegen - die Distanzen sind gewaltig zwischen dem Regierungsviertel, wo am Rajpath zum Nationalfeiertag die große Parade mit Elefanten stattfindet, dem Humayun-Grab, einem Höhepunkt mogulischer Architektur, und den Qutab Minar, Symbol für die Jahrhunderte lange muslimische Herrschaft über Nordindien, auf die dann die britisch-koloniale folgte, bevor das Land 1947 unabhängig wurde. Zum Ausspannen bietet sich gegen Abend ein Spaziergang in den Lodi-Gärten an. Diverse Monumente und vor allem sind mit der neuen Fitnesswelle die Gärten zum beliebten Schnellgeher- und Joggerzentrum der Bewohner geworden.