München - Der deutsche Elektrokonzern Siemens erwägt im Zuge der Sanierung seiner Krisensparten angeblich die Zerschlagung der IT-Tochter SBS. Teile des Geschäftsfelds mit rund 15.000 Mitarbeitern in Deutschland sollten an den französischen IT-Dienstleister Atos Origin und den PC-Hersteller Fujitsu Siemens verkauft werden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung".

Ein Siemens-Sprecher sagte am Donnerstag, es würden weiter verschiedene Sanierungswege geprüft. Die Option der Auflösung sei kein zentrales Modell der Diskussion.

Noch keine Entscheidung

Wie die verlustreiche IT-Tochter profitabel gemacht werden soll, ist noch nicht entschieden. An einer Restrukturierung wird seit Jahren gearbeitet. Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hatte Mitte September den Abbau von 2.400 Stellen bei SBS angekündigt. Bis zum Jahr 2007 sollen die Kosten um 1,5 Mrd. Euro gedrückt werden. Die Sparte machte laut "SZ" im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von rund 350 Mio. Euro.

Krisensparten

Kleinfeld hatte zum 1. Oktober bereits die kriselnde Logistiksparte L&A zerschlagen und verlustreiche Teile mit rund 5.000 Mitarbeitern ausgegliedert. Die angeschlagene Kommunikationssparte soll durch die Einführung der 30-Stunden-Woche im Telefonanlagen-Geschäft wieder auf Vordermann werden. Mit dem strikten Sanierungskurs will Kleinfeld erreichen, dass auch die Krisensparten von Deutschlands größtem Elektronikkonzern bis Mitte 2007 die ehrgeizigen Gewinnziele erreichen. (APA)