Informierte Kreise meinten heute gegenüber der APA, dass Siemens fünf bis sechs Bieter auf die Shortlist setzen wird. Siemens-Österreich-General Albert Hochleitner hatte vor einer Woche im APA-Gespräch von rund einem halben Dutzend gesprochen.
Erste Kaufofferte für die Kraftwerkssparte der VA Tech werden auf österreichischer Seite unter anderem von dem Industriellen Mirko Kovats, der Bietergruppe um die Cross Industries von KTM-Miteigentümer Stefan Pierer (mit der UIAG und dem Baukonzern Porr an Bord) und dem börsenotierten Grazer Anlagenbauer Andritz erwartet.
Japanische Strategen
Den beiden japanischen "Strategen" Mitsubishi und Hitachi wird in den Kreisen nachgesagt, ein unverbindliches Angebot legen zu wollen, um zumindest in den Datenraum für die vertiefte betriebswirtschaftliche Prüfung (Due Diligence) zu kommen. Aus Konkurrenzgründen sollen strategische Investoren für den Verkäufer Siemens angeblich nicht in Frage kommen.
Grundsätzliches Interesse an der VA Tech Hydro hatte vergangene Woche überraschend auch der Industrielle Hannes Androsch (Ex-SPÖ-Finanzminister) bekundet.
Ein Konsortium um die Soravia-Gruppe gilt indes seit längerem als Kaufinteressent. An der Hydro sollen aber auch große internationale Privat-Equity-Firmen Interesse haben. Hier waren zuletzt Namen wie CVC, Carlyle oder Blackstone kolportiert worden.
Abschluss nicht vor 2006
Mit einem Abschluss des Deals rechnet Siemens-Österreich-Chef Hochleitner nicht vor 2006: "Es gibt keinen Grund zu großer Eile", wie er kürzlich vor Journalisten erklärt hatte. Beraten wird Siemens von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Überwacht wird das Verkaufsverfahren im Auftrag der EU vom deutschen Bankhaus Sal. Oppenheim.
Die Kraftwerkssparte der VA Tech hat 2004 mit rund 3.000 Mitarbeitern 884 Mio. Euro umgesetzt. Als möglicher Kaufpreis waren in Medien bis zu 350 Mio. Euro genannt worden.