Wien - Beim börsenotierten Wiener Feuerfest- und Baustoffkonzern RHI dürfte der langjährige Großaktionär August Francois von Finck, Sohn des deutschen Großindustriellen August von Finck, endgültig ausgestiegen sein. Das berichtet die Online-Ausgabe des "WirtschaftsBlatts" unter Berufung auf Marktkreise. Ein RHI-Sprecher konnte den Bericht Dienstagnachmittag auf APA-Anfrage nicht bestätigen.

Finck hatte bereits Anfang September seine RHI-Beteiligung von rund 9 auf unter 5 Prozent zurückgefahren, nachdem er Mitte Juli aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden war. Fincks Rückzug dürfte über einen Blocktrade erfolgt sein. Gestern, Montagnachmittag, wurde eine Million RHI-Aktien bei 24 Euro umplatziert und damit der höchste Tagesumsatz der vergangenen acht Jahre erzielt.

AvW-Gruppe aufgestockt

Indes soll fix sein, dass die börsenotierte Kärntner AvW-Gruppe ihre Anteile um weitere 100.000 Stück auf rund 800.000 Aktien aufgestockt hat. Dies sei bereits offiziellen Filings zu entnehmen, heißt es in dem Bericht. AvW halte damit etwas mehr als 3 Prozent an RHI.

Größter RHI-Aktionär ist derzeit der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende der RHI-Tochter Didier-Werke, Wilhelm Winterstein, ein Deutscher. Winterstein, der im Frühjahr 2004 Anteile zugekauft hat, hält nach früheren Angaben 5,2 Prozent.

RHI fertigt feuerfeste Verkleidungen für Industrieöfen (Stahl, Zement, Glas) und produziert daneben auch Baustoffe (Dämmen). Die Dämmstoffsparte Heraklith wurde kürzlich wie berichtet zum Verkauf gestellt. Im vergangenen Jahr 2004 setzte der weltweit tätige Konzern mit rund 8.000 Mitarbeitern 1,297 Mrd. Euro um. An der Wiener Börse notierte die RHI-Aktie am Nachmittag gegen 15 Uhr mit 24,03 Euro um 1,7 Prozent schwächer. (APA)