St. Wolfgang - Der ÖVP-Parlamentsklub hat sich am Freitag im Rahmen der Herbstklausur auf die Suche nach Rezepten gegen die Arbeitslosigkeit begeben. Klubobmann Wilhelm Molterer erklärte, Österreich könne auf die wirtschaftliche Entwicklung stolz sein. Probleme gebe es jedoch am Arbeitsmarkt. Um mehr Arbeit zu schaffen, bedürfe es Wachstum und Innovation, so Molterer.

Dem widersprach gleich der Münchner Wirtschaftsforscher Hans-Werner Sinn, der von der ÖVP als Gastreferent eingeladen wurde. "Dass Wachstum Arbeit schafft, halte ich für falsch", so der Professor. "Man muss den Arbeitsmarkt bewegen, damit schafft man Arbeit."

Nebenlinie

Für den Wifo-Chef Karl Aiginger ist diese Sicht nur eine "Nebenlinie". Man müsse zwar für genügend Flexibilität am Arbeitsmarkt und beste Qualifikationen sorgen. Entscheidend sei jedoch ein höheres Wachstum, um mehr Arbeit zu schaffen.

In einer Podiumsdiskussion betonte der Rektor der Wiener Wirtschaftsuniversität, Christoph Badelt, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen Forschung und Entwicklung auf der einen und Wachstum auf der anderen Seite gebe.

Die Motivforscherin Sophie Karmasin präsentierte eine Umfrage, wonach 30 Prozent der Bevölkerung mit dem Begriff "Innovation" gar nichts anfangen kann. Für fast 60 Prozent ist Innovation bloß ein politisches Modewort. (APA)