Broaaarr.

Wie bitte? Na ja, das wäre in etwa lautmalerisch, nach Drehen des Zündschlüssels, die Begrüßung aus dem Motorraum des Cayman S, also direkt hinter den Sitzen. Klingt aggressiv, bissig und muss genau so schon vom Namensgeber her, einem südamerikanischen Kroko, sein.

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Gib mir Tiernamen!

Schon ein Genuss, welch tollen Sound Porsche da wieder hinbekommen hat. Deutlich zu unterscheiden von jenem im Klassiker 911 und dennoch bei der Blindverkostung einwandfrei als Porsche zu identifizieren.

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Ebenfalls

Porsche-like der Umstand, dass der Motor das akustische Versprechen eins zu eins einlöst. Die Techniker haben den 3,2-Liter-Sechszylinder-Boxer aus dem Boxster auf 3,4 Liter aufgebohrt. Dazu, weil's so fein ist, die kompletten Zylinderköpfe, Nockenwellen- und Ventilhubverstellung aus dem 911 Carrera, fertig ist die neue Porsche-Mitte.

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Mitte in mehrerlei Hinsicht:

Preislich, leistungsmäßig und konzeptuell weil Mittelmotor-Coupé. 295 PS (Boxster S: 280 PS), damit wäre man mit der 6-Gang-Schaltung in 5,4 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt, und bei 275 Sachen würden Vorwärtsdrang, Luftwiderstand und Reibung zur Pattstellung kommen.

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Wenige Menschen

sind in der Lage, das ganze Potenzial dieses Rassesportlers auszuloten. Walter Röhrl, zweifacher Ex-Rallye-Weltmeister, bayerischer Sympathieträger und grenzgenialer Porsche-Fahrwerksfeintuner, zählt unbedingt zu ihnen. Und er schilderte bei der Pressepräsentation in der Toskana, was der neue Porsche wirklich draufhat.

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Personifizieren wir

dazu einmal den Mythos Automobil und schreiben dem 911er Bewusstsein zu: dann kommt der wohl berühmteste aller Sportwagen-Klassiker ins Grübeln. Denn fahrdynamisch hat der gewiss grandiose Basis-911er dem Neuen kaum was voraus.

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Porsches Eichmaß

hiefür ist die Nürburgring-Nordschleife, die der Cayman S in acht Minuten 20 Sekunden absolviert - deutlich schneller als der Boxster S und nur einen Hauch langsamer als der 911 Carrera.

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Wie präzise

der Cayman S die Kurven umzirkelt, wie perfekt ausbalanciert und ausgewogen er sich durchs Kurvenreich bewegen lässt, welche Querbeschleunigung er unbeeindruckt zulässt: Respekt. Auf normalem Straßennetz, glaubt auch Röhrl, sei er dem 911er fahrdynamisch ebenbürtig, wenn nicht voraus.

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Ein Gutteil dessen

geht neben dem Motor auf die unverschämt steife Karosserie, die schlicht daraus resultiert, dass dem Boxster ein festes Dachl verpasst wurde. Zudem wurde das Fahrwerk überarbeitet, also unter Beibehaltung fundamentaler Komfortwerte sportlich verhärtet, und beim Gewicht konnte man auch abspecken, weil die beim offenen Boxster nötigen Versteifungen wegfielen. 1314 kg wiegt der Cayman S, Leistungsgewicht: 4,56 kg/PS.

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Praktisch

für einen Sportwagen ist er obendrein: Vorn schluckt der Kofferraum 150 Liter, unter der Heckklappe weitere 260. Rasch erzählt sind die österreichrelevanten Daten: Marktstart ist der 26. November, Kostenpunkt: ab 70.600 €. Interessenten bitte rechtzeitig anstellen.

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Die enorme Resonanz

und der Umstand, dass der Wagen das Lücklein zwischen Boxster S und 911 Carrera tatsächlich nahtlos schließt, bestätigt: Volltreffer. Porsche rückt so dem Ziel näher, bald mit nur drei Baureihen (Boxster/Cayman, 911, Cayenne) 100.000 Autos jährlich abzusetzen - 88.379 waren es zuletzt.

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In die Entwicklung

der vierten Baureihe, des Viersitzer-Sportcoupés Panamera (ab 2009), investiert Porsche eine Mrd. €. Dabei entstehen 1000 Arbeitsplätze in Deutschland, was auch kein Schaden ist.

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Welche Wünsche

der Cayman S offen lässt? Eigentlich nur den einen, den auch Walter Röhrl beharrlich formuliert: Bringt endlich ein DSG-Automatik-Getriebe. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 7.10.2005)

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