Österreichs Willy Wonka: Der steirische Schokoladenfabrikant Josef Zotter.

Foto: Zotter
Wien - Pünktlich zum Herbstbeginn ist die handgeschöpfte Zotter-Schokolade zurück in den Verkaufsregalen. Die Produktion der ausgefallenen Geschmacksvariationen - Banane-Muskatnuss, Ananas-Paprika, Krokus-Safran oder Pfefferschrot und Minzeöl - läuft auf Hochtouren. Täglich werden bis zu 35.000 Schokoladen hergestellt, sagt Josef Zotter zum STANDARD.

Damit stößt man im steirischen Riegersburg an die Kapazitätsgrenzen. Im Jänner werde daher die Ausschreibung für den Ausbau starten, Baubeginn soll im Frühjahr 2006 sein. Entstehen soll auch eine Schoko-Erlebniswelt.

60.000 Besucher pro Jahr

Zuschauen können die jährlich 60.000 Besucher bei der Schoko-Herstellung bereits jetzt. In der neuen "gläserner Fabrik", soll es noch mehr Einblick geben nebst Kino mit Filmen über die Rohstoffe. Kakao, Zucker, Früchte werden ausschließlich über "Fair Trade" bezogen, die Produzenten werden also über Marktpreis bezahlt.

Mehr als 50 Prozent der rund zwei Millionen jährlich verkauften Schokoladen gehen mittlerweile ins Ausland, allen voran Deutschland, Italien und die Schweiz. In Finnland und Norwegen steige die Nachfrage. Geliefert wird auch nach Japan und New York. Im Visier: China. "Aber", schränkt Zotter ein, "wir wollen die Auslandsnachfrage nicht forcieren, denn wir wollen kein Global Player werden. Wir setzen auf Authentizität und nicht auf Massenproduktion."

140 Artikel

Produziert wird, was schmeckt, ein Testlabor für neue Sorten gibt es nicht. Das Sortiment umfasst über 140 Artikel, der Warenumschlag ist rasant, weil auf Aromastoffe und Stabilisatoren verzichtet wird: "Länger als zehn Tage sind die Produkte nicht im Lager." (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 03.10.2005)