Insgesamt machte der Verkauf von Secondhandbüchern im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Dollar aus.

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Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich der Online-Verkauf gebrauchter Bücher auf zwei Drittel des gesamten Secondhand-Buchmarktes gesteigert. Eine Studie der Book Industry Study Group belegt, dass der Internethandel mit gebrauchten General Interest Büchern jährlich um mehr als 30 Prozent anwächst, während die Secondhandverkäufe im Ladengeschäft eher mager ausfallen. Am besten läuft das Geschäft mit gebrauchten Lehrbüchern. Im vergangenen Jahr wurden in den USA 1,6 Mrd. Dollar bzw. mehr als 30 Prozent von insgesamt 5,3 Mrd. Dollar für Fach- und Schulbücher ausgegeben, berichtet die New York Times.

Verkauf von Secondhandbüchern

Insgesamt machte der Verkauf von Secondhandbüchern im vergangenen Jahr 2,2 Mrd. Dollar aus. Das sind acht Prozent von den 26,3 Mrd. Dollar, die in den USA für Bücher aller Art ausgegeben wurden. Die Studie zeigt, dass sich das Geschäft mit den gebrauchten Büchern von 2003 auf das Jahr 2004 um insgesamt elf Prozent erhöht hat. "Der Zuwachs geht darauf zurück, dass es so einfach geworden ist, gebrauchte Bücher zu verkaufen und sich einen Warenbestand in diesem Geschäft zu schaffen", sagt Jeff Abraham, leitender Direktor der Book Industry Study Group. Das Wachstum entstehe hauptsächlich aufgrund des Online-Verkaufs von General Interest Büchern, was gleichzeitig eine Bedrohung für traditionelle Secondhandläden bedeute.

Verlage und Autoren

Verlage und Autoren sehen eine große Gefahr in diesem Trend, weil sie eine Ausschlachtung des Buchmarktes befürchten und die Verkäufe von neuen Büchern in Bedrängnis sehen. Secondhand-Buchverkäufe bringen kein Honorar für Autoren und keine Einnahmen für die Verlage. Besonders die großen Onlineseiten wie Amazon und Ebay http://www.ebay.com , die ihren Kunden gebrauchte Bücher direkt neben neuen Exemplaren anbieten, sind den Autoren und Verlegern ein Dorn im Auge. "Es ist ganz sicher eine Bedrohung"; so Paul Aiken, Direktor der Authors Guild. Die Verkäufe von gebrauchten Ausgaben kürzlich erschienener Bücher könnte Verlegerentscheidungen beeinflussen, wenn es darum geht, Neuauflagen zu drucken, so Aiken.

Trend zum Onlinehandel

Im deutschsprachigen Raum scheint der Trend zum Onlinehandel mit gebrauchten Büchern derzeit jedoch noch keine negativen Auswirkungen zu haben. "Eine Beeinträchtigung bzw. Geschäftsschädigung durch den Boom im Online-Verkauf von Secondhandbüchern ist für uns nicht wahrnehmbar", heißt es aus dem Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv). (pte)