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Grafik: Archiv
Als die Pläne des US-Bundesstaats Massachusetts, nur mehr offene Formate in der öffentlichen Verwaltung zuzulassen, vor kurzem bekannt wurden, hoffte man bei Microsoft noch auf Interventionsmöglichkeiten. Diese Hoffnung gehört nun der Vergangenheit an, nach Ablauf der Kommentarphase vor wenigen Tagen ist die Entscheidung nun endgültig.

Freie Formate

Konkret hat dies zur Folge, dass ab 1. Jänner 2007 in allen Behörden nur mehr das freie Dokumentformat OpenDocument zum Austausch entsprechender Dateien verwendet werden darf. Als Grund für diese Entscheidung geben die Verantwortlichen des Bundesstaats an, dass die Microsoft Office-Dateiformate proprietär wären, ein langfristiger Zugriff für alle BewohnerInnen könne aber nur durch offene Formate gewährleistet werden.

Ärger

Bei Microsoft führt diese Entscheidung freilich zu einer gehörigen Portion Verärgerung, schließlich unterstützt das eigene Office-Paket das freie Format bisher nicht. Auch steht der OpenDocument-Support bisher nicht auf der Roadmap für künftige Office-Versionen. Man hoffe darauf, dass es sich der Staat noch einmal anders überlege, immerhin werde OpenDocument de facto nur von einer einzigen Anwendung unterstützt, nämlich SUNs Star Office. Alle anderen wie OpenOffice.org, KOffice und IBM Workplace würden auf der gleichen Code-Basis beruhen, so Microsofts General Manager Alan Yates.

Uninformiert

Eine Aussage, die verständlicherweise umgekehrt wieder für einigen Unmut gesorgt hat, schließlich ist sie gleich in mehrfacher Hinsicht schlicht falsch: So beruht das KDE-Office-Projekt KOffice keineswegs auf dem OpenOffice.org / StarOffice-Code, noch sind die aufgezählten die einzigen mit OpenDocument-Unterstützung. Zu anderen Programmen mit Support für das freie Format gehören Textmaker, Visioo Writer, eZ Publish, Abiword und Scribus. (red)