Foto: dubistdeutschland.de
Mit der größten nicht-kommerziellen Werbekampagne in der Geschichte des Landes will die Medienwirtschaft Deutschland aus der Krise helfen. Herzstück der Kampagne ist ein TV-Werbespot unter dem Slogan "Du bist Deutschland!", der von Sonntag an vier Monate lang auf den wichtigsten Sendern laufen werde, teilten die "Partner für Innovation" am Freitag in Berlin mit. Er werde begleitet von ganzseitigen Anzeigen in großen Zeitungen und Magazinen. Das Projekt im Wert von mehr als 30 Millionen Euro wird von 25 großen Medienunternehmen und Rundfunk- und Fernsehanstalten getragen.

"Aufbruchstimmung erzeugen"

"Ziel der Kampagne ist es, in Deutschland eine neue Aufbruchstimmung zu erzeugen", sagte Organisator Bernd Bauer. Jeder Einzelne solle dazu ermutigt werden, seinen Beitrag zu leisten, um das Land aus der Krise zu hieven. "Ein Schmetterling kann einen Taifun auslösen", sagt TV-Moderatorin Sandra Maischberger als eine von mehr als 30 Prominenten in dem TV-Spot. "Wie wär's, wenn Du Dich mal wieder selbst anfeuerst", fragt Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katharina Witt. "Frage nicht, was die anderen für Dich tun können. Du bist die anderen. Du bist Deutschland!", lautet das Credo der Kampagne.

Jung von Matt werkt ohne Honorar

Die Idee zu der Aktion war nach Worten Bauers im Herbst 2004 in einer Runde von 24 Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführern führender deutscher Medienunternehmen geboren worden. Unter Federführung von Bertelsmann und der Werbeagenturen Jung von Matt und kempertrautmann wurde sie honorarfrei produziert und umgesetzt. Die Ausstrahlung ist ebenfalls kostenlos. Das Volumen von 30 Millionen Euro errechnet sich aus den gängigen Marktpreisen, Geld fließt tatsächlich nicht.

Kampagne "politikfrei"

Wegen der Neuwahlen zum Bundestag war der Start der Kampagne von Juni auf September verschoben worden. "Dieses ist politikfrei", sagte Bauer. Der Werbespot wird an diesem Sonntag um 19.56 Uhr erstmals zeitgleich in ARD und ZDF gezeigt. Um 20.13 Uhr folgen ebenfalls zeitgleich zahlreiche private Fernsehsender wie SAT.1, PRO Sieben, RTL, Kabel 1 und Premiere. Die Kampagne soll weitere Initiativen etwa in der Wirtschaft oder auf regionaler Ebene auslösen. (APA/dpa)