Wien - Wiens ÖVP-Chef Johannes Hahn spricht sich für eine eingetragene Partnerschaft aus, die auch homosexuellen Paaren offen stehen soll. Man müsse gesellschaftliche Entwicklungen zur Kenntnis nehmen. In Interviews mit den Tageszeitungen "Die Presse" und "Kurier" (beide Samstag-Ausgabe) unterstützt er damit Justizministerin Karin Gastinger (B) bei ihrem Vorstoß in diese Richtung.

Rechtliche Gleichstellung

Er begrüße die rechtliche Gleichstellung von Partnerschaften, unterstrich Hahn. Dabei gehe es für ihn um die erb-, vermögens- und miet-rechtlichen Absicherungen, oder bei heterosexuellen Partnerschaften etwa um das Obsorgerecht für Stiefkinder.

Der Begriff Ehe sei für ihn allerdings "sakrosankt". Die Verwendung dieses Titels "wäre dann eine völlig unnötige Provokation", so der ÖVP-Wien-Chef.

"Unterschiedliche oder breitere Meinungsauffassungen"

Dass er sich mit seinem Vorstoß im Widerspruch zu Aussagen von VP-Generalsekretär Reinhold Lopatka befindet, nimmt Hahn zur Kenntnis. Es gebe eben in der ÖVP "unterschiedliche oder breitere Meinungsauffassungen". Gegenüber dem Kurier beschied Hahn, dass die Gesellschaft eben weiter sei als manche in der Politik.

Direkte Initiativen werde die Wiener ÖVP allerdings nicht setzen. "Wir haben natürlich intern ein Auge darauf, dass die Dinge weitergehen", unterstrich der VP-Landesobmann. Gegenüber einem Adoptionsrecht bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sei er allerdings skeptisch. (APA)