Wochenends "Forscher Express" und "Tom Turbo", werktags der "Drachenschatz" – Ab Jahreswechsel bleibt neben den Sendungen von Thomas Brezina wenig Platz für die zuletzt gewohnten Kinderprogramme.
"Das Kinderprogramm ist quasi leer gefegt, und über bleibt nur Brezina!" So umschreiben Betroffene das eigenproduzierte Angebot des ORF für den Nachwuchs ab Jahreswechsel. Betroffene meint in erster Linie nicht Kinder, sondern Menschen, die das bisherige Programm produzieren. Regelmäßig erreichen Informationen aus diesen Kreisen den STANDARD, der schon Mitte August die ORF-Pläne für eine neue Rätsel- und Gameshow Thomas Brezinas berichtete. Der vielhundertfache Autor von Kinderbüchern habe für die Neuentwicklung zudem "hohen Action-Anteil" angekündigt, hieß es auf dem Küniglberg.
DER STANDARD versucht seit Tagen, von der Anstalt Auskunft zu bekommen, ob die kolportierten Streichungen zutreffen. Ein ORF-Sprecher erklärte Dienstag, die Programmdirektion "erstellt gerade eine Liste" darüber. Seither Funkstille. Auch mehrere Versuche, in der Programmdirektion Auskunft zu erhalten, blieben unbeantwortet.
Um dem ORF bei der Erstellung der Liste zu helfen, liefert DER STANDARD einen Überblick der – übereinstimmend – kolportierten Kürzungen. Ob sie im Einzelfall einen Verlust für das Publikum bedeuten, wollen wir nicht werten.
"Zirkus um Confetti", Programm für die Jüngsten, steht auf der Abschussliste.
"Kids 4 Kids" hat nach Informationen des STANDARD keine echten Zukunftschancen.
"Kasperl" überlebt, bekommt aber nur noch rund 15 neue Produktionen pro Jahr.
"Level 50", Sparvariante von "Level 5", läuft fix mit Jahresende 2005 aus.
Gewiss ist auch das Ende von "Einer für Alle", wenn der "Drachenschatz" kommt.
Erich Schleyers Büchersendung "Der schiefe Turm" wackelt, Ende noch nicht fix.
Und was zeigt Elmer Rossnegger an "besten Resten", wenn nur noch Brezina läuft?
(fid/DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2005)