Lissabon, wo die vom Bundeskanzleramt initiierte Schau zeitgleich mit der Expo gezeigt wurde, war 1998 die erste von insgesamt 14 Stationen, darunter Wien, Barcelona, Istanbul, Tokio, London, Hongkong, Melbourne und New York. Eine Dokumentation dieser Reise ist in den Vitrinen des MAK Design-Info-Pools zu sehen. Keine andere österreichische Designschau hat es geschafft an so vielen Orten gezeigt zu werden, wie Heidemarie Caltik, Design-Kustodin des MAK, betonte.
Zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen hat auch der modulhafte Aufbau der Ausstellung in Form vertikaler geschwungener Präsentations-Screenings, der 2003 für das Kulturforum New York, wo die Schau parallel zu Melbourne zu sehen war, formal variiert wurde. Beide Präsentationsformen werden in der Studiensammlung Möbel im MAK als Rauminstallation mit rund 30 ausgewählten Exponaten einander gegenübergestellt.
Die Ausstellung verfolgt einen erweiterten Designbegriff, wie Christian Knechtl erläuterte, ausgehend vom Leitsatz "Design ist unsichtbar" des Kulturtheoretikers Lucius Burckhardt, der damit ausdrücken wollte, dass das was wir sehen, nicht die wahre Natur der Dinge ist. So spannt sich der Bogen vom Neutrino, das der Physiker Wolfgang Pauli 1930 als Teil der unsichtbaren Materie des Weltalls postulierte, über Designklassiker wie Unterwäsche von Helmut Lang und Material-Innovationen der Firma Zellstoff bis zu akustischen Räumen in Form von Beispielen elektronischer Musik.
Die rund 150 Objekte der Wanderschau, die wohl für sich schon ein Klassiker ist, wurden dem MAK fast zur Gänze von den Künstlern als Schenkung überlassen. Einige Prototypen, die bisher noch nicht in Produktion gegangen sind, wurden als Dauerleihgaben überlassen. "Design Now. Austria" wird öffentlich zugänglich im MAK-Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Arenbergpark untergebracht, Teile davon sollen im Haupthaus bleiben.