Brüssel - Mehr als 200.000 Schüler in Europa haben bisher durch die Gründung von "Mini-Unternehmen" Erfahrungen mit Unternehmensführung im kleinen Rahmen gemacht. Das geht aus einem Bericht der EU-Kommission hervor, der am Dienstag in Brüssel vorgestellt wurde. Laut der Studie sind derzeit 15 Prozent aller Schüler der EU-25 sowie Norwegens an diesen Projekten beteiligt, die von der Europäischen Union gefördert werden.

Österreich liegt mit einer Beteiligung von 10 bis 15 Prozent seiner Schüler im EU-Durchschnitt. Besonders gut schneiden Irland und Großbritannien ab, wo sich rund die Hälfte der Schüler an solchen "Mini-Unternehmen" beteiligt. Österreich gehört dafür zu jenen - bisher noch wenigen - Ländern, in denen diese Projekte auch im nationalen Lehrplan anerkannt werden.

Simulierte Firmen

Durch den Betrieb eines Mini-Unternehmens entwickeln die Schüler laut einer Aussendung der Kommission entweder eine echte wirtschaftliche Aktivität, oder simulieren die Funktionsweise Firmen. Zwar haben Schülerunternehmen ein pädagogisches Ziel, sie können aber auch echte Produkte oder Dienstleistungen erzeugen und verkaufen. Die Schüler entscheiden, welches Produkt sie anbieten und verschaffen sich Kapital. Nach Erstellung eines Geschäftsplans erzeugen oder bestellen sie das ihrem Entwurf entsprechende Produkt. Die Schüler verkaufen ihre Produkte oder Dienstleistungen und führen Geschäftsbücher. Am Ende des Schuljahres wird das Unternehmen liquidiert.

Die Kommission hofft, mit der Förderung dieser Projekte gegen den Mangel an unternehmerischer Initiative in der EU und damit zur Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen beizutragen. Aus der Studie geht hervor, dass nach dem Abgang aus der Schule rund 20 Prozent der Teilnehmer an den "Mini-Unternehmen" ihre eigene Firma gründeten. (APA)