"Der Grande Punto

soll die Marke wieder nach oben bringen." - "Wir werden wieder schwarze Zahlen schreiben, die Ziele für 2005 erreichen." - "Das bedeutet aber nicht, dass alle Probleme gelöst wären."

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Fiat-Konzernchef

Sergio Marcchionne streute am Dienstag Hoffen und Bangen der Krisenfirma in wenigen Sätzen unters Publikum. Unter 800 Journalisten nämlich, die zur Präsentation des neuen, des Grande Punto, nach Turin angereist waren.

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Die Bestseller-Neuauflage

(seit 1993 über sechs Mio. Mal verkauft) fällt unter "Hoffen". Das Publikumsinteresse in Italien ist gewaltig, das konnte DER STANDARD bei ersten Testfahrten feststellen, und dass das Auto ein Erfolg wird, dürfte außer Frage stehen, schon wegen des riesigen Bestands.

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Festzustellen gilt:

Ein fesches Auto ist er geworden, ordentlich gewachsen. Mit 4,03 Meter Länge hat der Punto 19 cm zugelegt, sich folglich das Attribut "Grande" redlich erarbeitet und im Übrigen ein wenig aus dem Parkplatzwunder-Segment verabschiedet, kein Vorteil ohne Nachteil.

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Vom Platzplus

profitieren die hinteren Insassen, der Kofferraum (275 l) wirkt geradezu üppig; nachteilig hier nur die hohe Ladekante. Die nahmen die Konstrukteure wohl in Kauf, um der Karosserie optimale Steifigkeit zu verleihen.

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Diesbezüglich

verhält sich der Grande Punto, der zur Präsentation beinahe die überraschende Verarbeitungsreife des Croma aufwies, vorbildlich: kein Ächzen, kein Knarzen, wenn man den Wagen in die Kurven wirft.

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Das Fahrwerk

ist aber eher weich, die Lenkung indirekt ausgelegt, und der von uns getestete 1,3 JTD Multijet (einer von vier Dieseln, Partikelfilter überall Serie) mit 90 PS verträgt mehr Pfeffer. Die von Opel in Aspern beigesteuerte 6-Gang-Schaltung indes ist klasse.

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Drei

grundlegende Qualitäten wollen Fiats Marketingstrategen beim "großen Punkt" entdeckt haben: Schönheit, Solidität, Brillanz. Letzteres ist kein versteckter Hinweis auf einen künftigen, eventuell chinesischen Partner (Brilliance), sondern eher auf den potenziellen Edelsteingehalt des kernkompetitiven Kernmodells der Marke.

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Denn der

Grande Punto soll (muss) Fiat nicht nur die endgültige Wende in Sachen Qualität bringen, sondern auch beim kommerziellen Erfolg. Für das Attribut "schön" zeichnet Design-Altstar Giorgetto Giugiaro verantwortlich, der den glatten, charaktervollen Körper mit Fiats Centro Stilo entworfen hat: markante Front und Keilform, breite Schultern, netter Po.

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Im Interieur

gibt's enorm viele erfrischende Farb- und Materialmixmöglichkeiten. Zum Thema Solidität sei hinzugefügt, dass der Punto im Kapitel Sicherheit nach Eigenbekunden derzeit Klassenbester ist.

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Österreich-Start

ist im Jänner 2006, bis dahin will der Importeur mit den Turinern einen Kampf-Einstiegspreis von 12.000 € erkämpfen. Motorenseitig gibt's zwei 1,3-JTD-Multijet-Diesel (75 und 90 PS) und zwei 1,9 JTD Multijet (120 und 130 PS). Benziner: 1,2 (65 PS) und 1,4 (77 PS).

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Laut Anweisung des

des Fiat-Managements soll der Grande Punto Segmentchampion in Europa werden und dabei potente Gegner wie VW Polo, Opel Corsa, Ford Fiesta, Peugeot 206 und Renault Clio an die Wand spielen. Die Chancen stehen gar nicht schlecht, die Karten sind neu und gut gemischt. Und zuletzt, Fiat, Bekenntnis eines Italophilen: Schön, dass es euch noch gibt. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 9.9.2005)

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