Wien - Die Globalisierung der Weltwirtschaft macht auch vor der Blumenindustrie nicht Halt. Mit einer gemeinsamen Plakataktion wollen deshalb mehrere Organisationen und Vereine auf die ungerechte Arbeitssituation von Frauen in der Blumenproduktion aufmerksam machen und über Blumen aus sozial- und umweltgerechter Produktion informieren. Zwei Blumengütesiegel sollen es dem KonsumentInnen erleichtern, faire Arbeitsbedingungen im Schnittblumen-Anbau zu unterstützen.

Die Initiative, getragen vom Verein Frauensolidarität, der Menschenrechtsorganisation FIAN und von Fairtrade wurde am Montag auch von Außenministerin Ursula Plassnik begrüßt. Sie erhielt von Fair-Trade-Geschäftsführerin Barbara Studeny erste fair gehandelte Rosen überreicht. Die Plakataktion wird in Wien, Salzburg, St. Pölten und Tulln durchgeführt.

"Gerade in der kalten Jahreszeit haben Schnittblumen in Österreichs Blumengeschäften bereits eine halbe Weltreise hinter sich. Um den Preis für die Konsumenten hier attraktiv zu halten, wird oftmals bei den arbeitsrechtlichen Standards und den Umweltstandards in den Produktionsländern, wie Ecuador, Kolumbien, Kenia und Simbabwe, gespart. Diese Situation trifft besonders Frauen, da vor allem sie in der Blumenproduktion tätig sind", so Veronika Mayr von der Frauensolidarität.

Neue Gütesiegel

Gerade bei Blumen habe der/die KonsumentIn zunehmend die Möglichkeit, faire statt unfaire Arbeitsbedingungen im Schnittblumenanbau zu unterstützen: Blumen mit dem FLP (Flower Label Programm)-Gütesiegel von FIAN und die jetzt neu auf den Markt kommenden FairTrade Blumen bieten besonders zur kalten Jahreszeit eine wirkungsvolle Alternative zur herkömmlichen Schnittblume aus dem Süden, heißt es.

Beide Blumengütesiegel stünden für sozial gerechte und ökologisch verträgliche Produktionsbedingungen ohne Kinderarbeit, mit festen Arbeitsverträgen, existenzsichernden Löhnen, Gewerkschaftsfreiheit und Gesundheitsschutz. Um dem Gebot der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, sei ein verantwortlicher Umgang mit natürlichen Ressourcen ein zusätzliches Kriterium. (APA)