Am Dienstag gab der ORF seinen Sehern kalt-warm.

Immerhin war zuerst Armin Wolf zu sehen, wie er den FPÖ-Politiker und Hobby-(aber-dann-plötzlich- doch-nicht)-Journalisten Heinz-Christian Strache mehrfach aufs Glatteis führte (siehe Vorführung des Eitlen).

Foto: ORF/Milenko Badzic

Keine halbe Stunde später war eine weitere Folge von "Wiesner fragt" an der Reihe.

Diese im Vorjahr durchaus Mehrwert generierende Talk-Reihe, bei der Politiker mit Archivaufnahmen ihrer selbst konfrontiert wurden, verkommt heuer mit der Entscheidung, auch Promis einzuladen, zusehends zu einer Smalltalk-Runde, wie man sie von Stöckl, Russwurm und Co kennt – immerhin ohne deren Betroffenheitsheuchelei.

Dieses Mal war der Karikaturist Manfred Deix zu Gast bei Robert Wiesner. Was also zumindest eine unterhaltsame halbe Stunde hätte werden können, zog sich besonders zäh.

Foto: ORF/Hans Leitner

Natürlich entfuhren Deix ein paar typische Sager,

und er bot sogar an, seine "Gurke zu zeigen" – was den Sehern glücklicherweise erspart blieb. Wiesner blieb nur leider vollkommen berechenbar und unoriginell in der Themenwahl und reichte nach 20 Minuten plötzlich das originelle Motiv fürs Deix-Gespräch nach: Man wolle – sinngemäß – hinter dessen Maske schauen. Geh bitte!

Foto: ORF/Hans Leitner

Deix ist, was und wie er ist.

Da ist kein doppelter Boden eingezogen. Wenn man das aber bezweifelt, muss man schon etwas mehr als die üblichen Deix'schen Gemeinplätze wie die kalifornischen Beach Boys oder seine Liebe für Katzentiere bemühen. Kalt, Herr Wiesner, ganz kalt! (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 26.8.2005)

Foto: ORF/Hans Leitner