Wien - Der deutsche Familienkonzern Peek & Cloppenburg dürfte das Rennen um eine der begehrtesten Immobilien des Landes machen. Insider wissen, dass das Bekleidungshaus aus dem Finanzministeriumskomplex in Wiens City, Kärntner Straße 27-33 (zwischen Johannesgasse und Himmelpfortgasse), einen Flagship-Store machen will. Dafür soll es von der Bundesimmobiliengesellschaft den Zuschlag bekommen. Offiziell heißt es von der BIG dazu: "Zu einem laufenden Verfahren geben wir keinen Kommentar ab. Wir erwarten den Abschluss im Herbst." Auch die Düsseldorfer Konzernzentrale von P & C will sich auf Anfrage des STANDARD nicht äußern.

Dem Vernehmen nach gibt es weitere Interessenten: ein deutsch-italienisches Finanzkonsortium sowie die BAI (Bauträger Austria Immobilien, der Bank Austria Creditanstalt nahe stehend). Das Magazin Format brachte unlängst auch den Millennium-Tower-Bauer Georg Stumpf ins Spiel.

Baubeginn 2007

Gebaut werden soll frühestens im Frühjahr 2007. Zuvor müssen nämlich noch die Beamten des Finanzministeriums ausziehen. Dies dürfte ab Oktober 2006 vonstatten gehen, wenn das alte Gebäude der Statistik Austria in der Hinteren Zollamtsstraße fertig umgebaut sein wird.

Außerdem seien, so Insider, noch Fragen der Widmung, der Nochmieter (die sich nicht so ohne Weiteres "ausmieten" lassen wollen), der Zu- und Abfahrten, der Ladezonen etc. offen. Ein mit der Materie Vertrauter sagt zum STANDARD: "Ein sehr kompliziertes Projekt." Das Objekt steht auf einer Grundfläche von knapp 3000 Quadratmetern, insgesamt sollen 19.000 Quadratmeter nutzbar sein.

Die BIG kaufte um 50 Millionen Euro zum Jahreswechsel 2004/2005 die Immobilie im Wiener ersten Bezirk, nunmehr wurde eine Projektentwicklungsgesellschaft gegründet, von der 60 Prozent zum Verkauf stehen. 40 Prozent bleiben bei der Republik, solange das Projekt nicht abgeschlossen wird. Laut BIG sei der Mindestverkaufspreis 30 Millionen Euro. Das Gebäude muss generalsaniert werden. Frühere Mieter von Geschäftslokalen im Komplex waren unter anderem der Interieur-Textilianer Backhausen sowie der Wäschehändler Palmers. Noch am Standort aktiv ist der Damenmodehandel Resi Hammerer. (Leo Szemeliker, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.8.2005)