Bild nicht mehr verfügbar.

Fabienne Nadarajah wirft einen Blick auf die Anzeigentafel.

Foto: APA/EPA/Kraemer
Montreal - Die Wienerin Fabienne Nadarajah hat am Freitag (Ortszeit) mit dem Einzug ins WM-Finale über 50 m Delfin ihren vielleicht größten Erfolg erschwommen. Ihr zweiter Semifinalrang ist in der sportlichen Wertigkeit mindestens gleich viel wert wie jede ihrer beiden Kurzbahn-EM-"Bronzenen", am Sonntag (0:04 Uhr MESZ) kann sie noch eins drauf setzen. In ihrem ersten WM-Endlauf zählt die 20-Jährige jedenfalls nun zu den Favoritinnen.

Zwei Mal hat Nadarajah an diesem Tag ihren österreichischen Rekord verbessert. Zunächst hatte sie im Vorlauf von ihren am 15. Juni fixierten 26,72 Sekunden 2/100 weggeschnipselt, ehe sie in der Runde der letzten 16 weitere 19/100 schneller war. Nur die Australierin Danni Miatke (26,30) lag vor de Österreicherin. "Es ist mein erstes WM-Finale, ich freu' mich einfach nur", meinte Nadarajah unmittelbar nach ihrem Lauf.

Die SV-Schwechat-Athletin war ihr Rennen couragiert angegangen, weil sie für ein sicheres Ticket im Achter-Finale unter 27 bleiben wollte. Schließlich ging der letzte Finalplatz aber mit 27,10 weg. "Ich hab' zwei Zehntel von meiner Bestzeit weggekratzt. Jetzt geh' ich ohne Druck ins Finale", ließ die Handelsschul-Absolventin wissen. "Ich bin ja schon zwei Mal Rekord geschwommen, was will ich mehr? Auf eine schnellere Zeit hoff' ich halt noch."

Nadarajah hatte vor ihrem Lauf das Silber-Rennen ihres Klubkollegen Markus Rogan verfolgt und auch bei der Bronze-Leistung von Mirna Jukic noch etwas hingeblinzelt. "Bei Markus war eine Medaille für ihn für mich fix", wusste sie um die sportlichen Qualitäten des 23-Jährigen. Der gab die gute Einschätzung prompt retour: "Bei Fabienne hab' ich keine Sorge, sie macht eine Medaille."

Derer beider Trainer Robert Michlmayr macht Nadarajah deswegen aber keinen Druck: "Was soll sie jetzt noch verlieren? Wenn sie mit wehenden Fahnen untergeht und Achte wird, ist es auch okay. Ein Finale hat immer eigene Gesetze", erklärte der Coach. "Unser Ziel ist, dass sie sich kontinuierlich weiter verbessert. Und das tut sie." Tatsächlich hat die 1,84-m-Athletin ihre Bestzeit heuer schon um 46/100 gedrückt.

Auch Marilies Demal war im Semifinale dabei, für die 15-Jährige Nadarajah-Kollegin war das eine ganz große Sache. Die Ex-Jugend-Europameisterin über diese Strecke kam auf 27,34 Sekunden und wurde damit 14. Am Vormittag war sie in 27,18 - eine Zehntel über ihrer Bestleistung - sogar als Zehnte weiter gekommen. "Das ging besser als erwartet", war sie da von sich selbst überrascht gewesen. Michlmayr war mit ihr auch im Semifinale zufrieden.(APA)