Vor sieben Jahren hat deshalb das Wiener Werkstätten und Kulturhaus WUK einen eigenen Ausbildungslehrgang zum Veranstaltungsorganisator und -techniker (VOT) ins Leben gerufen. Und zwar für jeweils 18 junge Erwachsene von 18 bis 24 Jahren, die trotz Matura keinen Job bekamen oder nach einer unterbrochenen Bildungskarriere wieder eine Ausbildung anfangen wollten. Aufgrund der fehlenden Förderzusage des AMS Wien kann der Lehrgang nun nicht mehr angeboten werden.
Laut WUK-Vorstand Christoph Trauner stieß die Qualifizierungsmaßnahme zum beruflichen Einstieg in den wachsenden Kultur- und Eventsektor auf enormes Interesse, jedes Jahr habe es über 200 Bewerber gegeben. Das AMS jedoch sieht keine ausreichende Nachfrage in diesem Bereich.
Eine falsche Einschätzung, meint Trauner: "Die Branche ist durch atypische Beschäftigungsverhältnisse und informelle Vermittlung gekennzeichnet, das AMS wertet aber nur eine dauerhafte Anstellung als erfolgreiche Schulungsmaßnahme."
Erste Schritte geschafft
Die Evaluierung des letzten Jahrgangs zeigt, dass ein Großteil der Absolventen den ersten Schritt auf den Arbeitsmarkt geschafft und teilweise gute Angebote in den Bereichen Theater, Konzert- und Eventorganisation sowie Licht- und Tontechnik bekommen hat. Aber eben hauptsächlich in freien Dienstverhältnissen, die in vielen Branchen überhand nehmen.
Aus der zuständigen Stelle beim AMS heißt es, dass nur eine feste Anstellung "arbeitsmarktpolitisch gefragt" sei. "Wir streben an, dass die Menschen von dem Job leben können und keine Leistungen der öffentlichen Hand beanspruchen." Niemand hätte Anspruch auf Förderung, es gäbe schließlich sehr viele Projektanbieter.