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Foto: APA/Gert Eggenberger
Klagenfurt – Der Wolfsberger Bürgermeister Gerhard Seifried hat mit seiner Ansage, Parteichef der Kärntner SPÖ werden zu wollen, Bewegung in die Nachfolgediskussion gebracht – auch wenn er Peter Ambrozy erst in drei Jahren beerben will.

"Seifried ist ein hervorragender Einzelkämpfer, aber teamfähig ist er nicht", winkt der Klagenfurter SP-Chef Ewald Wiedenbauer ab. Es gelte, die SPÖ wieder aufzurichten, daher sei die Ambrozy- Nachfolge im Oktober zu lösen. Skeptisch ist auch Frauen-Chefin Sieglinde Tranacher: "Wir brauchen jemanden, der die Mehrheit hinter sich vereinigt." Verwundert ob des Zögerns zeigt sich der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter, der Seifried als Nachfolgekandidat zuletzt wieder ins Spiel gebracht hatte.

Die BSA-Vorsitzende Melitta Trunk kann einer Kandidatur Seifrieds auch Positives abgewinnen: "Er ist ein äußerst strategischer Kopf, der die Kärntner SPÖ neu formieren kann – wie auch immer."

Aufgescheucht wurde aber auch ein weiterer Kandidat für die Anbrozy-Nachfolge, der Sankt Veiter Stadtchef Gerhard Mock. "Ich bleibe im Rennen", betonte er im Gespräch mit dem STANDARD. Allerdings verlangt Mock eine Urabstimmung über den künftigen Parteichef. Gabi Schaunig dagegen, die sich als erste positioniert hatte, hält sich im Hintergrund.

Seifried selbst begründet auf Anfrage sein Abwarten damit, dass die Frage vor dem "Hintergrund der nächsten Landtagswahl 2009" zu sehen sei: "Es geht nur darum, ob es die SPÖ schafft, wieder die Nummer eins im Land zu werden. Sie hat die Pflicht, es zu werden, und daher muss sie ein Jahr vor der Wahl so aufgestellt sein, dass sie es wird." Ein neuer Kandidat könne nur verlieren, meint Seifried: "Entweder er oder sie geht im Konsens mit Haider unter oder wird in der Partei zerrieben." Für Parteichef Ambrozy hat Seifried nur Lob: "Er ist ein Virtuose der täglichen Regierungsarbeit." (stein, kob/DER STANDARD, Printausgabe, 29.07.2005)