Maria Saal - Das in der Kärntner Gemeinde Maria Saal liegende Amphitheater von Virunum nimmt im Oktober erstmals seit 1.700 Jahren seinen Betrieb wieder auf. Anstelle von blutigen Gladiatorenkämpfen werden dort Schüler bei den "Viruniade-Friedensspielen" am 7. Oktober gegeneinander antreten. Dabei werden Disziplinen wie Stadionlauf und Bogenschießen ebenso ausgetragen wie ein "Amazonenkampf".

Die Sanierungsarbeiten an der antiken Stätte am Kärntner Zollfeld werden seit 2004 vom Landesmuseum Kärnten betreut. "Wir haben das Gebiet für die kommenden 60 Jahre gepachtet", sagte Direktor Friedrich Leitner am Donnerstag vor Journalisten in Maria Saal. So soll in den kommenden Jahren der verschüttete Gladiatorenaufgang wiederhergestellt werden.

Beschäftigungsprojekt

Die Konservierungsarbeiten sind zugleich ein Teil des gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes "Virunum/Zollfeld" bei dem 50 Langzeitarbeitslose eine neue Beschäftigung über das Arbeitsmarktservice (AMS) gefunden haben. Landesrat Martin Strutz (B) spricht vom "erfolgreichsten Sozialprojekt des Landes". Aber auch eine kulturelle Nutzung kann sich Strutz (B) für die teilweise neu errichtete Arena vorstellen. So könnte das Amphitheater Austragungsort für klassische Konzerte werden.

Das antike Virunum wurde als planmäßig angelegte Stadt auf dem Zollfeld zur Regierungszeit des Kaisers Claudius um die Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus in Nachfolge der Siedlung auf dem Magdalensberg gegründet. Virunum war die erste Hauptstadt der Provinz Noricum und verwaltete ein Drittel ein Territorium im Ausmaß von von einem Drittel des heutigen österreichischen Staatsgebietes. Die Zuschauerränge boten Platz für bis zu 4.000 Menschen. Ein Shuttle-Bus soll zukünftig dafür sorgen, dass die Stätte bald wieder von Besuchern gestürmt wird. (APA)