Satzgewinn vor Augen
Köllerer, im Entry-Ranking auf Rang 215 weit schlechter platziert als der Olympiasieger aus Chile (36), hatte nach seinem Sieg über den Tschechen Michal Tabara mit einer weiteren Überraschung spekuliert und viel hat auch nicht gefehlt. Im ersten Set hatte er bei einer 5:3-Führung bereits den Satzgewinn vor Augen, doch der routinierte Chilene meisterte diese heikle Situation mit dem Gewinn von vier Punkten und legte damit den Grundstein zum Aufstieg. Der 21-jährige Welser lieferte dem Favoriten auch im zweiten Set einen offenen Schlagabtausch, musste sich aber nach einer 3:1-Führung dem leicht angeschlagenen Chilenen (Adduktorenzerrung) durch unnötige Fehler geschlagen geben.
"Ich hatte genug Chancen, habe aber zu viele unerzwungene Fehler gemacht. Ohne sie wäre ich wieder für eine Überraschung gut gewesen und hätte bei mehr Konzentration locker gewinnen können, deshalb bin ich mega-enttäuscht", resümierte der Oberösterreicher, der seit einiger Zeit - seit seinem Abschied aus dem oberösterreichischen Leistungszentrum - mit Martin Spöttl zusammenarbeitet und dies auch für die nächste Zeit geplant hat.
Köllerer ("Ich bin halt ein emotionaler Typ") handelte sich übrigens wegen Schlägerwerfens wieder einmal eine Verwarnung ein und sorgte auch auf den Rängen für Reaktionen, die dem Oberösterreicher nicht behagten. So ließ er sich im Tie-Break bei 5:4 durch einen Zuruf "ein bissl draus bringen", was ihn wohl den ersten Set kostete, einige Male wurde sein Verhalten mit Pfiffen quittiert. "Ich kann das nicht verstehen, doch bin ich ein rotes Tuch für viele Zuschauer", konstatierte der ÖTV-Champion, der aber auf seinen diesjährigen Kitz-Auftritten die positive Erkenntnis gewann: "Man hat gesehen, dass ich auch mit Spitzenspielern mithalten und gewinnen kann."
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