Paris - Für die Errichtung einer groß dimensionierten Islam-Abteilung im Pariser Louvre hat der saudische Prinz Al Walid Ben Talal 17 Millionen Euro gespendet. Der französische Staat beteiligt sich mit 26 Millionen Euro an den Gesamtkosten des Projekts, vier Millionen Euro kommen vor der Erdölfirma Total, den Rest will man über weitere Spenden finanzieren. Mit der architektonischen Planung des insgesamt 56 Millionen Euro teuren Projekts wurden der Italiener Mario Bellini und der Franzose Rudi Ricciotti beauftragt.

Wettlauf mit New York und London

Das Museum zeigt ab 2009 auf 4.000 Quadratmetern seine Sammlung islamischer Kunst. Die Islam-Sammlung des Louvre umfasst 10.000 Exponate und ist in ihrer Bedeutung mit jener des Metropolitan Museum of Art in New York oder des British Museum in London vergleichbar. Dazu kommen 3.000 Objekte aus der Union centrale des arts decoratifs, darunter eine der wertvollsten Teppichsammlungen der Welt, die seit 20 Jahren nicht mehr ausgestellt waren.

Der Beitrag von Al Walid Ben Talal sei eine der größten Spenden in der Geschichte des privaten Mäzenatentums in Frankreich und habe dieses Riesenprojekt ermöglicht, sagte der französische Kulturminister Renaud Donnedieu bei der Überreichungs-Zeremonie am Dienstag in Paris. Al Walid Ben Talal, ein Neffe von König Fahd und auf Platz fünf der Liste der Reichsten der Welt, ist in Frankreich unter anderem zweiter Gesellschafter von Euro-Disney in Paris. (APA)