Tiflis - Zweieinhalb Monate nach einem versuchten Granatenangriff auf US-Präsident George W. Bush in Georgien haben die Behörden Anklage gegen den geständigen Täter erhoben. In der Anklage werde die Tat als Terrorakt gewertet, teilte seine Anwältin Guliko Dschimscheladse am Dienstag mit. Ihr Mandant habe Bush töten wollen, weil er glaube, dass der US-Präsident sich in die inneren Angelegenheiten Georgiens einmische, sagte Dschimscheladse.

Die Polizei hatte den Mann in der vergangenen Woche nach einem Feuergefecht festgenommen. Vor laufenden Kameras bekannte er, während Bushs Besuch in Tiflis am 10. Mai eine Granate in Richtung Rednertribüne geworfen zu haben. Das Geschoss landete etwa 30 Meter von der durch Panzerglas geschützten Tribüne entfernt, auf der Bush vor Tausenden von Menschen auftrat. Aufgrund einer Fehlfunktion explodierte die Granate nicht. Bei seiner Festnahme erschoss der Verdächtige jedoch einen Polizisten, er selbst wurde schwer verletzt.

Nach Angaben des georgischen Innenministeriums ist der Angreifer vermutlich ein Anhänger des früheren Gouverneurs der teilautonomen Provinz Adscharien, Aslan Abaschidse. Abaschidse war im Mai vergangenen Jahres nach Massenprotesten zurückgetreten und nach Russland geflohen. (APA/AP)