Sogar in der Saure-Gurken-Zeit, die sich gemeinhin und speziell durch Absenz frauenpolitischer Thematik auszeichnet, schafft es Rauch-Kallat negativ aufzufallen. Ihre jüngsten Vergehen betreffen - wen wundert's? - Ignoranz und Vertuschen. Als vergangene Woche das Poltit-Hick-Hack um die steuerliche Absetzbarkeit von privat organisierter und bezahlter Kinderbetreuung erneut aufflammte - dieStandard.at berichtete - tönte kein Laut aus dem Büro der Ministerin. Warum auch? Was geht diese gesellschaftspolitisch frappante und für Frauen existenzielle Diskussion eine Frauenministerin an? Noch dazu, wo Minister Bartenstein und die Wirtschaftskammer Vorschläge im Dienste ihrer bürgerlichen Klientel lieferten - also einer kleinen Elite privilegierter Frauen, die noch dazu immer mehr zusammen schrumpft - und folglich ganz im Sinne der Gräfin agierten. Eben!
Punkt zwei der Rauch-Kallat'schen Vergehen betrifft ihre Verbergungstaktik. Am Montag wurde bekannt, dass die Berichte der Gleichbehandlungs-Anwaltschaft speziell der Jahre 2002 und 2003 noch immer nicht dem Parlament zugeleitet wurden. Es stellt sich also die Frage, aus welchen Gründen die zuständige Ministerin diese Berichte unter Verschluss hält. Befürchtet sie, dass gröbere Defizite in der Gleichbehandlung der Geschlechter ersichtlich und somit ein weiterer Beweis für ihre Untätigkeit erbracht wäre?