London - Fast acht von zehn Moslems in Großbritannien sehen einer Umfrage zufolge einen direkten Zusammenhang zwischen der britischen Beteiligung am Irak-Krieg und den tödlichen Anschlägen von London.

Auf die Frage, ob die britische Entscheidung zum Einmarsch im Irak hinter den Attentaten vom 7. Juli stehe, antworteten 58 Prozent der befragten Moslems mit "sehr", wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der britischen Tageszeitung "The Guardian" hieß. Weitere 21 Prozent der Befragten sahen "ein wenig" Zusammenhang, während nur zehn Prozent "gar keine" Verbindung zwischen den beiden Ereignissen herstellen konnten.

Die Hälfte der Befragten gab an, dass ihre moslemische Gemeinde nicht genug dagegen tue, um sich vor Extremisten zu schützen. Jeder fünfte Moslem sagte, er oder ein Familienmitglied seien nach den Anschlägen mit 56 Toten feindselig behandelt oder beleidigt worden. Für die Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut ICM zwischen dem 15. und dem 19. Juli - und damit vor der fehlgeschlagenen, weiteren Anschlagsserie vom vergangenen Donnerstag - 500 zufällig ausgewählte Moslems in Großbritannien. (APA)