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Nach heftigen Gewitterregen, Hagel und einen lokalen Wirbelsturm standen die Feuerwehren am Montagabend im Dauereinsatz. Im Bild: Ein vom Wirbelsturm geknickter Baum bei Mödling

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Bezirk Mödling: Einsatzkräfte der Feuerwehr beim Abpumpen des Wassers.

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Ein heftiger Gewitterregen mit Hagel und Sturmböen zwang die Veranstalter des Generali Open ATP-Tennis-Turniers in Kitzbühel am Montag zur Unterbrechung

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Eine weggespülte Brücke die im Bezirk Leoben nach den Unwettern notdüftig ersetzt wurde, neben entwurzelten Bäumen

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Ein schweres Gewitter, das Montagnachmittag über Teilen des Landes niederging, hat zu teils erheblichen Schäden geführt:

Steiermark

Schwere Gewitter, die Montagabend über die Steiermark niedergingen, haben vor allen im Bezirk Leoben zu erheblichen Schäden geführt. Laut Polizei wurden Seitengräben der Mur überschwemmt und Brücken weggerissen. Die Hinterradmer war vorübergehend von der Umwelt abgeschnitten. In Liezen wurde das Dach einer Fabrik weggerissen.

Wegen der starken Niederschläge mit Hagel ist es laut Polizei im Bereich zwischen Hinterradmer und Vorderradmer zu starken Überschwemmungen gekommen. Seitengräben der Mur wie der Weinkellergraben und der Schießergraben wurden überflutet und die Brücken weggerissen. Dadurch brach auch die Wasserleitung, wodurch die Bevölkerung von Hinterradmer vorübergehend ohne Trinkwasserversorgung war. Die Straße konnte wieder hergestellt werden. Meldungen über Personenschäden gab es keine.

12.000 Blitze registiert

In Liezen wurde durch ein sehr kurzes, aber heftiges Gewitter das Dach einer Fabrik abgedeckt und eine Gärtnerei überschwemmt. In Passail kam es am Anwesen eines 28-jährigen Landwirts durch einen Blitzschlag zu einem Feuer. Der Brand konnte laut Polizei aber rasch gelöscht werden. Die Schadenshöhe war nicht bekannt.

Insgesamt wurden in der Steiermark rund 6.000 Blitze gezählt, hieß es von Seiten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Österreichweit sollen es über 12.000 gewesen sein.

Auch Wien betroffen

Unwetter haben auch den Süden Wiens getroffen. Nach Angaben der Feuerwehr stürzten in den Bezirken Favoriten, Simmering und Liesing mehrere Bäume um, einige davon stürzten auf Pkw. Etliche Keller standen unter Wasser. Die Feuerwehr war mit 130 Mann in rund 70 Einsätzen unterwegs.

Niederösterreich

Nach heftigen Gewitterregen, Hagel und einem lokalen Wirbelsturm standen die Feuerwehren im Bezirk Mödling am Montagabend im Dauereinsatz. Dutzende Keller und Straßen waren überflutet. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde das Ortsgebiet von Vösendorf, wo nach Ansicht von Meteorologen ein Wirbelsturm eine Schneise lokaler Verwüstung gezogen hatte. In der Gemeinde wurden Bäume und Äste "wie Streichhölzer geknickt", so das Bezirksfeuerwehrkommando.

Mehrere Keller und Garagen standen in Hinterbrühl unter Wasser, ebenso in Sulz, Hennersdorf, Gießhübl, Breitenfurt und Mödling. In Maria Enzersdorf drang in eine Garage am Messingerplatz Wasser ein. Die Folge war ein teilweiser Einsturz einer Ytong-Mauer. Sämtliche abgestellten Fahrzeuge mussten aus dem Parkdeck gefahren werden.

SCS betroffen

Allein in Vösendorf verzeichnete die Feuerwehr nach Angaben des Bezirkskommandos 16 Ausrückungen. 30 Mann mit acht Fahrzeugen eilten stundenlang von einem Einsatz zum nächsten, u.a. auch in die Shopping City Süd, wo das Unwetter ebenfalls schweren Schaden angerichtet hatte. Nach dem Bruch eines Ablaufrohres, das Regenwasser vom Flachdach ableitet, war Wasser in die Peek & Cloppenburg-Filiale eingedrungen. Rund ein Drittel der Verkaufsfläche war sowohl in der oberen als auch in der unteren Etage betroffen. Teile der abgehängten Zwischendecke stürzten wegen Durchfeuchtung ein.

Probleme gab es auch bei der Umleitung des Petersbaches bei der Baustelle der S1. Das provisorische, mit einer Folie gesicherte Bachbett war unterspült worden. Die Feuerwehr Vösendorf sicherte die Folienverankerung mit Leinen. Entlang des Petersbaches knickte der Wirbelsturm Äste und Bäume. Verklausungen mussten von der Feuerwehr beseitigt werden. Überschwemmt waren auch die Vösendorfer Ortsstraße und der Anlieferbereich des Penny-Marktes. Hunderte Kubikmeter Wasser mussten von der Feuerwehr zurück in den Kanal gepumpt werden. Erst in den Nachtstunden entspannte sich die Situation.

In Hochneukirchen (Bezirk Wiener Neustadt) wurde am Montagabend durch Blitzschlag während eines Gewitters das Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes eingeäschert. 13 Rinder wurden gerettet, drei Schweine verendeten in den Flammen, berichtete die Sicherheitsdirektion. Fünf Feuerwehren mit etwa 120 Mann verhinderten ein Übergreifen des Brandes auf das angebaute Wohnhaus und auf angrenzende Liegenschaften. Die Schadenshöhe stand vorerst nicht fest.

Tirol: Hagelschäden bei Ernte

Bei einem schweren Hagelsturm im Tiroler Unterland sind mehrere Bäume entwurzelt und auf die Straße geschleudert worden. Bei der Ernte sei es zu schweren Schäden gekommen, hieß es bei der Polizei am Dienstag.

In Hopfgarten im Brixental (Bezirk Kitzbühel) habe es zudem eine Hangrutschung gegeben. Dabei sei die Mauer eines Hauses verschmutzt worden. Mehrere Keller seien überflutet worden. Zahlreiche Autos seien durch den Hagel schwer beschädigt worden.

Salzburg: Obertauern besonders betroffen

Ein schweres Unwetter ging am Montag auch in einigen Teilen Salzburgs nieder. Besonders betroffen war Obertauern (Gemeinde Tweng im Lungau), wo es zu Überschwemmungen kam: Durch die überlaufenden Wassermassen wurden die Tiefgarage eines Hotels überschwemmt und Zufahrten zu Häusern unterspült, wie die Polizei mitteilte.

Auch in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) gab es ein heftiges Gewitter mit Hagelkörnern, wodurch Autos beschädigt wurden. Der durch die Überflutungen entstandene Sachschaden war vorerst nicht eruierbar, dürfte nach Angaben der Polizei jedoch nicht in großem Ausmaß sein.

Gegen 17.30 Uhr ging in Obertauern ein heftiges Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen nieder. Im Bereich eines Hotels im Gemeindegebiet von Tweng (Lungau) konnte der Oberflächenwasserkanal die anströmende Wassermenge nicht mehr fassen, so dass die Wassermassen durch die Garagentüre in die Tiefgarage des Hotels eindrangen und dort die untere Etage der Garage überschwemmte. Die Garage musste von der Freiwilligen Feuerwehr Obertauern freigepumpt werden.

Im Bereich der Piste der Edelweißbahn in Obertauern wurde die Rohrleitung des unterirdisch geführten Taurachbaches durch einen etwa einen Kubikmeter großen Stein verlegt. Durch diesen Umstand traten die Wassermassen ins Freie und flossen über die Piste in Richtung Talstation der Plattenkarbahn. Auf dem Weg zu dem Gebäude wurden Zufahrten zu Häusern unterspült, sowie mit Schotter belegt. Ein Schaden an den Häusern dieser Zufahrten selbst entstand nicht. Die Wassermassen traten anschließend durch Türen und Kellerfenster in das Gebäude der Talstation der Plattenkarbahn ein und setzten die Kellerräume bis zu 30 Zentimeter unter Wasser. Auch diese Kellerräume wurden ausgepumpt. (APA)