Klagenfurt - Die Kärntner Fachhochschulen bieten derzeit an vier Standorten Studiengänge an. Um Kosten zu sparen, hat das Technikum Kärnten eine Konzentration der Standorte vorgeschlagen. Nach einer Diskussion zwischen Regierung, Technikum und Standortgemeinden am Montag wurde die Entscheidung verschoben. Einer der vier Standorte "wackelt" jedoch gehörig.

Konzentration nach Studienrichtungen

Die Regierung wird eine "standortneutrale" Finanzierungszusage für die Fachhochschule beschließen, sagte Landeshauptmann Jörg Haider nach dem Gespräch in Klagenfurt. Man habe sich zudem darauf geeinigt, dass drei nach Studienbereichen zusammengefasste Cluster gebildet werden sollen. Studiengänge im Sozialbereich sollen in Feldkirchen, jene für Architektur und Bau in Spittal zusammengefasst werden. Offen ist die Entscheidung über die technischen Studien, die entweder nach Villach oder Klagenfurt kommen sollen. Derzeit sind beide Städte Fachhochschul-Standorte.

Neues Konzept

Haider betonte, vor allem im technischen Bereich brauche Kärnten eine "international herzeigbare" Fachhochschule. Jede Standortgemeinde müsse sich nun anstrengen, um das Konzept umzusetzen und die Studentenzahlen zu erhöhen. Derzeit würden die bewilligten 1.200 Studienplätze nicht ausgenutzt, was sich finanziell nachteilig auswirke.

Der Vorstand des Technikum Kärnten hat sich für eine Konzentration auf einen einzigen Standort ausgesprochen. Dies war von der Politik vorerst positiv aufgenommen worden. Nach heftigen Protesten der betroffenen Bürgermeister wurden aber wieder Verhandlungen angesetzt. Der in den vergangenen Tagen vom Vorstand in den Aufsichtsrat des Technikum Kärnten gewechselte Bauindustrielle Hans-Peter Haselsteiner hält die Zusammenlegung der vier Standorte zu einem einzigen weiterhin für die einzige zukunftsträchtige Lösung.

"Campus-Gefühl"

Das zuerst sehr propagierte dezentrale Modell sei gescheitert, meinte Haselsteiner. der am Freitag zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt wurde. Man habe zur Kenntnis nehmen müssen, dass dieses Modell von den Studenten abgelehnt werde. "Sie wollen in einer möglichst großen Stadt studieren." Man müsse ein "Campus-Gefühl" schaffen, sonst würden die Fachhochschulen Kärnten scheitern.(APA)