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Mirna Jukic

Foto: APA/ Artinger
Montreal - Europameisterin Mirna Jukic geht bei der WM in Montreal mit überraschend niedrigen Erwartungen in die Konkurrenz über 100 m Brust. Über diese Distanz hat die 19-Jährige schon fünf EM-Medaillen geholt, bei ihren bisherigen beiden Langbahn-Weltmeisterschaften war sie jeweils Siebente. Diesmal hält Trainer-Vater Zeljko Jukic aber lediglich den Einzug ins Semifinale für möglich, aber nicht für wichtig.

Denn mehr denn je liegt bei diesen Titelkämpfen das Hauptaugenmerk der Wienerin auf den 200 m Brust. Zeljko Jukic: "Mirna wird daher schon über 100 m im 200-er-Rhythmus schwimmen." Von der Zug-Anzahl her bedeutet das für die vier Längen 15/16/16/17. Jukic senior hält die 100 m für die klar schwierigste Brustdistanz, da es nicht einfach ist, einen Mittelweg zwischen dem vollen 50-er-Tempo und den lang gezogenen 200-er-Zügen zu finden.

Rückschlüsse auf ihre Hauptstrecke will Tochter Jukic aus ihrem 100-er-Abschneiden keine ziehen. "Ich will auch gar nicht erst zu spekulieren beginnen", meint die SC-Austria-Wien-Athletin. "Ich werde schwimmen, was geht. Dann werde ich mir auch nichts vorwerfen können. So wie im 200-m-Olympia-Finale. Es haben da zwar nur ein paar Zehntel auf Bronze gefehlt. Aber ich weiß noch, dass ich mich nach dem Anschlag nicht mehr bewegen hab' können."

Die härtesten Konkurrentinnen von Jukic über die lange Brust-Strecke zählen auch über 100 m zu den Favoritinnen. Die Australierin Leisel Jones als Weltrekordlerin sowieso, aber auch Tara Kirk. Die US-Amerikanerin hält den 100-m-Kurzbahn-Weltrekord, was in Montreal ihrer Meinung nach aber nicht unbedingt für sie spricht. "Im College bin ich nur auf der Kurzbahn geschwommen. Ich muss mich auf der Langbahn erst allmählich heran tasten."

Kirk sieht die Brust-Bewerbe durch die Abwesenheit von US-Star Amanda Beard als sehr offen an. Auch die Form der chinesischen 100-m-Olympiasiegerin Luo Xuejuan ist schwierig zu prognostizieren, nachdem sie auf eine wegen einer Knöchelverletzung verabreichten Injektion eine allergische Reaktion hatte und daher eine Trainingspause einlegen musste. Über 200 m schwimmen Wu Binan und Ma Chenfei für China, zwei kaum einzuschätzende Teenager. (APA)