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Kimi Raikkönen im McLaren-Mercedes.

Foto:AP/Schulz

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Monotoya nach seinem Dreher in der Zielkurve im Reifenstapel.

Foto:AP/Kienzle
Hockenheim - Kimi Räikkönen startet am Sonntag aus der Pole-Position in den GP von Deutschland und ist der klare und logische Favorit auf den Sieg in Hockenheim. Der Finne, der in allen Trainings schnellster Formel-1-Pilot war, distanzierte am Samstag im Einzelzeitfahren für die Startaufstellung des zwölften Saisonlaufs Jenson Button im BAR-Honda um fast eine halbe Sekunde. WM-Leader Fernando Alonso (Renault) lauert aber als Drittschnellster unmittelbar hinter Räikkönen in Reihe zwei.

Keine Schützenhilfe von Montoya

Räikkönen muss im Kampf gegen den 26 Punkte voran liegenden Alonso aber auf eventuelle Schützenhilfe seines Teamkollegen Juan Pablo Montoya verzichten. Der kolumbianische Silverstone-Sieger war am Samstag heuer erstmals als letzter Pilot ins Qualifying gegangen und auf klarem Weg in die erste Reihe, als er kurz vor Schluss seiner fliegenden Runde die Kontrolle über den McLaren verlor und in die Streckenbegrenzung rutschte.

"Mein Fehler. Ich hab's vermasselt", gab Montoya zu, der nun aus der letzten Reihe startet. So kann er wenigstens Räikkönen keine wichtigen Punkte wegnehmen, zuletzt musste der Finne ja seinerseits nach Motorenpech jeweils von hinten starten.

Kolumbianer wehrt sich gegen Kritik

Montoya musste sich anschließend einiger Kritik stellen. Statt seinem Teamkollegen Räikkönen zu helfen, habe er diesem unbedingt die Pole abnehmen wollen und dabei einen Unfall provoziert, hieß es. Der Kolumbianer reagierte darauf aber heftig. "Ich bin nicht hier, um Zweiter zu werden. Deshalb hat man mich nicht engagiert", sagte Montoya.

Auch McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis macht klar, dass man bei den Silberpfeilen nach wie vor nicht auf Taktik setzt, um Alonso vielleicht doch noch abfangen zu können. "Wir würden unseren Piloten nie irgendetwas anordnen. Ein Pilot auf einer Qualifikationsrunde hat nichts anderes im Sinn als Schnellster zu sein."

Raikkönen gegen den Fluch

Der bisherige Saison-Pechvogel Räikkönen kämpft am Sonntag auch gegen den Fluch von Hockenheim, hat er doch bei bisher vier Starts dort noch nie die Zielflagge gesehen. Er sitzt aber derzeit im klar besten Auto der WM. "Das Auto ist wirklich grandios", erklärte Räikkönen und gestand ein: "Angesichts des Rückstandes in der WM ist dieses Rennen am Sonntag wirklich enorm wichtig."

Das ist es auch für Lokalmatador Michael Schumacher. Der Weltmeister stellte seinen Ferrari als Fünfter in die dritte Reihe, war dabei aber fast 1,5 Sekunden schneller als Teamkollege Rubens Barrichello und damit wohl deutlich leichter. Zwischen seinen beiden WM-Verfolgern kann Alonso also angesichts seines klaren Punktevorsprungs ein taktisches Rennen fahren. Er muss nicht unbedingt gewinnen.

Klien zufrieden

Der Österreicher Christian Klien wurde guter Zehnter und stellte im Trainingsduell mit David Coulthard auf 4:4. Der Vorarlberger saß aber in einem etwas leichterem Auto und wird auch am Sonntag als erster der Red-Bull-Piloten an die Box kommen. "Das Auto, die Balance und vor allem die Reifen sind hier ganz klar besser als in den vergangenen Rennen. Die Runde war wirklich gut, aus der fünften Reihe kann man durchaus in die Punkte fahren", gab er sich zuversichtlich. "Zudem soll es am Sonntag regnen, also ist alles offen."

Coulthard, der im Gegensatz zu Klien seinen Cockpit-Platz für 2006 bereits sicher hat, monierte: "Ich habe Zeit verloren, weil die Bremsen blockiert haben. Zudem hat Christian einen Vorteil bei den Boxenstopps." (APA)