Genf - Der Ausbruch der Vogelgrippe in Russland und der erste menschliche Todesfall durch die Vogelgrippe in Indonesien sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge Warnzeichen für eine weltweite Influenza-Epidemie. Experten befürchten, dass eine mutierte Variante des Virus eine solche Pandemie mit Millionen Toten auslösen könnte.

"Das sind weitere Hinweise, dass wir uns über die Entwicklung in der Region Sorgen machen müssen", sagte die zuständige WHO-Expertin Margaret Chan am Freitag. "Das ist vielleicht das einzige Mal seit der letzten Pandemie 1968, dass die Natur uns Zeichen, Symbole und Warnungen gibt." Bisher wird die Vogelgrippe nur unter Tieren oder von Tieren auf den Menschen, aber nicht von Mensch zu Mensch übertragen.

Wichtig: Vorsichtsmaßnahmen lernen

Chan war als Gesundheitsministerin von Hongkong daran beteiligt, den Ausbruch der Vogelgrippe dort 1997 einzudämmen. Nach ihren Angaben liegt die WHO-Warnstufe für Gefahr einer Pandemie bei der dritten von sechs Stufen. "Wir müssen sehr wachsam sein und auf frühe Zeichen einer nachhaltigen Übertragung von Mensch zu Mensch achten", sagte sie. Insbesondere Bauern müssten Vorsichtsmaßnahmen lernen, damit die Mutationsgefahr nicht unnötig steige. So böten Vogelmärkte, bei denen verschiedene Vogelarten gleichzeitig verkauft würden, eine Umgebung, in der das H5N1-Virus leicht von einer Art zur anderen übertragen werden könne.

Seit Ende 2003 sind in Südostasien mehr als 50 Menschen an der Vogelgrippe gestorben. Indonesien hatte in den vergangenen Tagen seinen ersten Todesfall beim Menschen bestätigt. (APA/Reuters)