Marchegg - Ein "Abenteuertrip mit Happy End": So fasst der WWF den durch das kühle Frühlingswetter beschwerlichen Flug der Weißstörche von Afrika nach Österreich zusammen. Angesichts der schlechten Wetterbedingungen sei die Zahl der Störche in der Storchenkolonie Marchegg aber sehr zufrieden stellend. 40 Storchenpaare und 98 Junge wurden in der "Storchenhauptstadt Mitteleuropas" gezählt.

"Schlaraffenland"

In seinem niederösterreichischen Sommerquartier traf Meister Adebar auf äußerst günstige Bedingungen: "Im Fall der Störche ist das Hochwasser ein wahrer Grund zur Freude", sagte Ulrich Eichelmann, Wasserexperte des WWF (World Wide Fund for Nature). "Die überfluteten March-Auen sind für die Störche ein echtes Schlaraffenland." Das riesige Nahrungsangebot sei eine der Hauptursachen für den zahlreichen Nachwuchs in der größten baumbrütenden Storchenkolonie Mitteleuropas.

Abflug in die Winterquartiere

Schon bald wird der Storchennachwuchs die ersten Flugversuche starten, um sich dann Anfang August auf den weiten Weg nach Afrika zu begeben. Ihre Eltern werden erst zwei bis drei Wochen später, nach einer kurzen Erholungsphase, in die Winterquartiere folgen.

Reservat

In den frühen 1970er Jahren erwarb der WWF Österreich die Hälfte des 1.200 Hektar großen Areals und sicherte damit der Aussendung zufolge das Bestehen der Au und ihrer baumbrütenden Storchenkolonien. Der Lebensraum für verschiedene Tierarten würde jedoch durch aktuelle Straßen- und Brückenbaupläne an der March bedroht, so der WWF. (APA)