Salzburg - Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Ermittlungen gegen den an der Wiener Börse notierten Online-Wettanbieter betandwin wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels eingestellt. Das teilte am Freitag der Verein Anonyme Spieler Salzburg mit, der heuer im April die Strafanzeige eingebracht hatte.

Die Ermittlungen seien wegen Paragraf 90, Absatz 1, der Strafprozessordnung eingestellt worden, begründete die Staatsanwaltschaft in der Benachrichtigung an den Verein. Dieser Passus besagt, dass die Staatsanwaltschaft nach Prüfung der Anzeige keinen Grund zur weiteren Verfolgung findet.

Der Hintergrund

Der Verein hatte seine Anzeige damit begründet, dass betandwin seit Dezember 2001 Casino- und Lotterie-Spiele anbiete, obwohl es in Österreich dafür ein staatliches Monopol gebe. betandwin wiederum wies auf eine Genehmigung der gibraltesischen Regierung für den Betrieb des Online-Casinos hin. Laut EG-Vertrag dürften die Spiele europaweit angeboten werden, so betandwin.

Gerald Granig, Präsident des Vereins, kündigte an, dass man die Einstellung des Verfahrens "in dieser Form nicht widerstandslos hinnehmen" werde und derzeit die weitere Vorgehensweise prüfe. "Dieses Vorgehen der Staatsanwaltschaft Wien ist nach unserem Dafürhalten eigenartig, da auf Grund unserer Recherchen das Bundesministerium für Finanzen eine deckungsgleiche Rechtsmeinung in der Causa wie die unsere vertritt", so Granig. (APA)