Seattle - Drogenschmuggler haben unter der amerikanisch-kanadischen Grenze einen rund 150 Meter langen Tunnel gegraben. Drei Kanadier sind auf frischer Tat mit einer Drogenlieferung ertappt und festgenommen worden.

Von Kanada ins US-Wohnzimmer

Der Tunnel liegt auf kanadischer Seite bei Aldergrove rund vier Meter unter der Erdoberfläche und führt in das Wohnzimmer eines Hauses in Lynden, rund 100 Kilometer nördlich von Seattle. Der Tunnel sei von erstaunlich "professioneller Bauart".

Täglich wurde bis zu zehn Stunden gegraben

Drogenfahnder auf beiden Seiten der Grenze hatten die Tunnelbauer nach einem Tipp seit Monaten beobachtet. "Wir sahen, wie Holz darin verschwand und Erde raus kam", zitierte der Sender CNN Kim Scoville von der kanadischen Grenzsicherheitsbehörde. Fast ein Jahr lang haben die Schmuggler täglich bis zu zehn Stunden an fünf bis sechs Tagen der Woche hätten gegraben. Die Polizei schlug erst zu, als das Bauwerk mit Holzwänden, Licht, Ventilatoren und einem Zementboden fertig war und von den ersten Schmugglern benutzt wurde.

Nach Angaben der Behörden soll die über ein Meter hohe Passage nun zerstört werden.

Tunnelbau in Mexiko

Ähnliche Tunnel waren mehrfach an der mexikanisch-amerikanischen Grenze entdeckt worden. Dort werden vor allem illegale Immigranten in die USA geschmuggelt. An der Nordgrenze der USA war es der erste Tunnel.(APA)