Jim Wilkinson, ein ranghoher Berater der US-Außenministerin, berichtete, wie er von einem der Sicherheitsmänner am Eingang zur Residenz gegen die Wand geschleudert wurde. Nur mit Mühen sei es ihm gelungen, sich mit Rice' persönlichem Assistenten im Schlepptau einen Weg in das Gebäude zu bahnen. Sichtlich verärgert sagte Wilkinson anschließend vor Reportern, die Pressefreiheit sei eine "wunderbare Sache". Doch allein schon die Regeln der Diplomatie besagten, dass "Gäste gut zu behandeln sind, ganz besonders die Presse".
International
Handgemenge vor Treffen von Rice mit sudanesischem Präsidenten
Bashirs Wache greift Journalisten und Stab der Ministerin an
Khartoum - Handgreiflichkeiten zwischen Wachleuten des
sudanesischen Präsidenten Omar al Bashir und der Begleitung von
US-Außenministerin Condoleezza Rice haben am Donnerstag das Treffen
zwischen Bashir und Rice in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum
überschattet. Vertreter aus dem Mitarbeiterstab der US-Ministerin
berichteten übereinstimmend, die Sicherheitsleute hätten mit allen
Mitteln versucht, sie und mitreisende Journalisten am Betreten des
Präsidentenpalasts zu hindern und Aufzeichnungen eines
Korrespondenten des öffentlichen US-Rundfunksenders NPR zu
beschlagnahmen. Dabei seien sie auch handgreiflich geworden. Erst auf
Intervention von Rice' Sprecher Sean McKormack hätten sie aufgehört.
Rice war in der Nacht zum Donnerstag in Khartoum eingetroffen, wo
sie am Nachmittag ein Flüchtlingslager der westsudanesischen
Krisenregion Darfur besuchen wollte. (APA)