Linz - Rund 100 neue "weibliche" Zusatztafeln mit der Aufschrift "Ausgenommen RadfahrerInnen" sind an Verkehrsschildern in Linz innerhalb eines Jahres aufgestellt worden. Die Zeichen tragen die Aufschrift "Ausgenommen RadfahrerInnen".

Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass der Frauenanteil in der Gesellschaft über 50 Prozent liegt, das dürfte in der Sprache nicht verschwinden, begründete der Verkehrsstadtrat Jürgen Himmelbauer seine Initiative. In allen öffentlichen Einrichtungen gebe es derzeit eine geschlechterneutrale Sprache, auch die Straßenverkehrsordnung sollte den gesellschaftlichen Bedingungen angepasst werden, so Himmelbauer.

Viele glauben, dass "Geld beim Fenster rausfliegt". Dem sei aber nicht so, schließlich werden nur neue Tafeln, "die sowieso aufgestellt werden, geschlechtsneutral", erklärte Himmelbauer.

Piktogramme statt "RadfahrerInnen" in Wien

In Wien wird es im Gegensatz zu Linz weiterhin keine geschlechtsneutralen Zusatztafeln an Verkehrsschildern geben. Statt des Schriftzugs "ausgenommen RadfahrerInnen" ist in der Bundeshauptstadt ein Fahrrad-Piktogramm zu sehen. "Das ist ein sehr guter Weg, wir müssen also keine Schilder austauschen", so ein Sprecher von Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker.

"Gender Mainstreaming" seien in Wien allerdings sehr wohl ein wichtiges Thema. Man wolle die Bedürfnisse von Frauen und Männern ebenso berücksichtigen wie von Menschen mit Behinderung oder Eltern mit Babys im Kinderwagen.

Noch im Vorjahr hatte es positive Reaktionen auf die Linzer Idee gegeben. Man wollte allerdings zunächst prüfen, ob die Geschlechtsneutralität der Straßenverkehrsordnung (StVO) entspricht, hieß es damals im Schicker-Büro.(APA)