Wien - Keine Anstalten zur sofortigen Einstellung der Filmvorführungen machen die Betreiber des Wiener IMAX-Kinos, deren Vertrag am Montag von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gekündigt wurde. Man wolle eine "geordnete Übergabe" an einen potenziellen neuen Betreiber gewährleisten und den Spielbetrieb so lange wie möglich aufrechterhalten, hieß es am Dienstag.

BIG-Sprecher Ernst Eichinger betonte, dass man sich an die Fristen des Mietrechts halte, was in diesem Falle zwei bis drei Monate bis zu einem verpflichtenden Auszug bedeute. Man sei sehr oft auf die LFC zugegangen: "Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht", so Eichinger.

Zwar sei richtig, dass in den vergangenen zwölf Monaten keine Miete an die BIG gezahlt worden sei, jedoch sei dies in Absprache mit der BIG geschehen, betonte der Betreiber "Large Format Cinema Betriebsgesellschaft" (LFC). Die Idee sei gewesen, sich wegen eines Besucherrückgangs 2004 um 15 Prozent mit dem Konzept "Duftkino" neu am Markt zu positionieren. Die dafür notwendigen Investitionen hätten durch die Stundung der Miete freigesetzt werden sollen.

Internationale Studien hätten jedoch nahe gelegt, dass die Idee des Duftkinos beim Publikum nicht auf allzu großes Interesse stoße, so BIG-Sprecher Ernst Eichinger.

Porzellan zerschlagen

"Da ist ein Unternehmen in Schwierigkeiten geraten. So etwas kann passieren - tragisch genug", bedauerte eine LFC-Sprecherin. Dennoch sei zu erwarten gewesen, dass die BIG zuerst gegenüber LFC das Ende der Gespräche verkünde und man dann gemeinsam überlege, wie man an die Öffentlichkeit trete.

BIG-Sprecher Eichinger zeigte sich weiter zuversichtlich, nach Ablauf der Kündigungsfrist einen neuen Betreiber für das Kino präsentieren zu können. Wenn der Betrieb aber aufrechterhalten werden soll, sei unverständlich, "wieso so viel Porzellan zerschlagen wird", meinte hierzu die LFC-Sprecherin. (APA)