Seoul - Nordkorea arbeitet möglicherweise an der
Entwicklung vom Atomsprengköpfen, die auf Trägersystemen wie etwa
ballistischen Raketen angebracht werden können. Die Informationen
beruhten auf den Angaben eines nach Südkorea übergelaufenen
hochrangigen Politikers aus dem kommunistischen Norden, berichtete
die Zeitung "Chosun Ilbo" am Montag unter Berufung auf
Geheimdienstkreise.
Der Mann, ein 72-jähriger Vertreter der Obersten Volksversammlung,
habe gesagt, Nordkorea habe eine Nuklearwaffe gebaut, die eine Tonne
wiege. Zudem versuche das Land, weitere, 500 Kilogramm schwere
Atomwaffen zu bauen. Südkorea konnte den Bericht nicht bestätigen,
der Geheimdienst lehnte eine Stellungnahme ab.
Nordkorea hatte im Februar bekannt gegeben, über Nuklearwaffen zu
verfügen. Experten befürchten, dass das Land sein Arsenal ausbauen
will. Sie schätzen, dass der Norden derzeit über neun Atomwaffen
verfügt. Nordkorea will eigenen Angaben zufolge nach einem
einjährigen Boykott der Sechs-Parteien-Gespräche über sein
Atomwaffenprogramm in der Woche ab dem 25. Juli an den
Verhandlungstisch zurückkehren.
Sechser-Gespräche ab 26. Juli
Die südkoreanische Zeitung "Dong A-Ilbo" berichtete unterdessen am
Montag unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten
Regierungsmitarbeiter, Gastgeber China habe die beteiligten Staaten
darum gebeten, am 26. Juli mit den Gesprächen in Peking zu beginnen.
Die USA, Russland, Südkorea und Japan, die an der Runde neben China
und Nordkorea teilnehmen, hätten zugestimmt. (APA/Reuters)