Vor Verhandlungsbeginn muss die Türkei noch das so genannte Ankara-Protokoll unterzeichnen, das eine Ausdehnung der Zollunion auch auf die neuen Mitgliedstaaten vorsieht, was laut EU-Sicht einer indirekten Anerkennung von Zypern gleichkommt. Zur Diskussion steht nun, was geschieht, wenn die Türkei - wie Diplomaten angedeutet haben - eine einseitige Erklärung abgibt, dass dies keine Anerkennung des EU-Mitglieds Zypern bedeutet.
Da am Montag zur Türkei keine Einigung abzusehen ist, soll das nächste Außenministertreffen im September ganz im Zeichen einer Debatte über die EU-Erweiterung stehen. Dann geht es auch um EU-Ambitionen Kroatiens und Perspektiven für den Westbalkan.
Streit könnte es nach Angaben von EU-Diplomaten darüber geben, ob China nun der Status einer Marktwirtschaft zugesprochen werden soll. Großbritannien, das derzeit den Ratsvorsitz innehat, ist dafür, die EU-Kommission und die meisten anderen EU-Staaten aber dagegen.