Wien - Für den Dialog zwischen Kirche und Naturwissenschaft hat sich Kardinal Christoph Schönborn am Sonntag in einem Interview mit dem ORF-Religionsmagazin "Orientierung" ausgesprochen. Zugleich wies der Wiener Erzbischof "Unterstellungen" zurück, er gehe mit seinem Plädoyer für die Existenz eines "intelligenten Plans" in der Entwicklung von Universum und Leben "hinter die Aufklärung zurück".

Wörtlich meinte Schönborn: "Wenn es nicht stimmt, dass man wissenschaftlich auch etwas wie ein 'design', einen Plan, im Universum feststellen kann, dann soll argumentiert werden". Neuerlich unterstrich der Kardinal, dass es nicht darum gehe, naturwissenschaftlich den Schöpfer zu "beweisen".

In seinem Gastkommentar in der "New York Times" sei es ihm ausschließlich darum gegangen, die Frage zu stellen, ob tatsächlich "das Werden des Lebens, der kosmischen Evolution, ein reiner Zufallsprozess sein kann, oder ob es Ordnung, Sinn, Richtung, also Vernunft in diesem Prozess gibt". Bei der Betrachtung dieses Prozesses gebe es einige "so ungeheure Unwahrscheinlichkeiten", dass es sinnvoller sei, einen Plan anzunehmen als nur von "Zufall" zu sprechen, meinte Schönborn. (APA)