Arm, ärmer, orange – das
BZÖ ist weiter auf der Suche nach Geldquellen. Immer öfter nutzt es dabei die
Ministeriumsinfrastruktur
für seine Zwecke – etwa, in
dem sie ihre Ministersprechtage zur "Zukunft
Österreich Tour" umgestalten. Bei Sport-Staatssekretär Karl Schweitzer heißt
es "Zukunft bewegtes Österreich", bei Sozialministerin Ursula Haubner und
ihrem Staatssekretär Sigisbert Dolinschek "Zukunft
soziales Österreich". Rein
zufällig ganz in Orange.
Nun versucht auch die
BZÖ-Jugendorganisation
an Ministeriumsgeld zu
kommen. Seit Kurzem gibt
es in einigen Bundesländern BZÖ-Jugendorganisationen, die sich "Generation Zukunft Steiermark"
oder "Generation Zukunft
Wien" nennen. Noch im
Sommer wollen sie sich
unter ihrem Obmann Andreas Rabl zur "Generation
Zukunft Österreich" (GZÖ)
zusammenschließen – Subventionen bekommen sie
aber frühestens im nächsten Jahr.
Daher probieren es die
jungen Orangen über einen
Umweg: Vor Kurzem haben
sie sich im Sozialministerium um eine Förderung
für "Jugendseminare" in
der Höhe von rund 60.000
Euro beworben – allerdings
nicht als GZÖ, sondern als
eingetragener Vereins namens "Next Generation".
"Next Generation"-Obmann ist Alexander
Schiel, der auch als Organisationsverantwortlicher in
der BZÖ-Zentrale unter
Uwe Scheuch arbeitet. Außerdem ist er oranger Bezirksrat in Wien-Favoriten.
Derzeit warten etwa hundert andere Jugendinitiativen auf Geld aus dem Sozialministerium, im dafür
vorgesehen Topf liegen für
das zweite Halbjahr 2005
aber nicht viel mehr als
60.000 Euro. Gibt Haubner
der "Next Generation" also
die angestrebte Förderung,
gehen alle anderen leer aus.
Der Sozialsprecher der
Grünen Karl Öllinger: "Es
ist unerträglich, wie das
BZÖ versucht, auf Kosten
der Steuerzahler ihre Parteistruktur zu subventionieren." (Barbara Tóth/DER STANDARD, Printausgabe, 16./17.7.2005)