Köln - Die Basis einer spätmittelalterlichen Bastion aus dem 15. Jahrhundert ist in Köln beim U-Bahn-Bau freigelegt worden. Sie wird nun abgerissen und in Teilen an anderer Stelle wiederaufgebaut. "Es tut weh, aber es gibt keine Alternative", sagte Hansgerd Hellenkemper, Direktor des Römisch-Germanischen Museums, am Freitag bei der Präsentation der Funde. Die Bergung biete die Chance, auf römische oder frühe jüdische Grabsteine zu stoßen. Der oberirdische Teil der Bastion war schon bis 1896 abgerissen worden. Der Fund war keine Überraschung: Es war bekannt, dass der untere Teil des Bollwerks im 19. Jahrhundert zugeschüttet worden war. Die Kölner hatten die Bastion um 1460 vor der Severinstorburg errichtet, um das Stadttor gegen mächtige Artilleriegeschosse zu schützen. Das Bollwerk war 20 Meter lang, 16 Meter breit und hatte 4,5 Meter starke Mauern. Möglicherweise wurden jüdische und römische Grabsteine als Baumaterial benutzt. Die etwa acht Meter tiefe Basis, die nun freigelegt wurde, wird Stein für Stein geborgen und soll wahrscheinlich in einem künftigen U-Bahnhof wiederaufgebaut werden. (APA/dpa)