Für den serbischen Finanzminister Mladjan Dinkic ist mit dem Kauf der Novosadska durch die Erste Bank "die erste Runde der Bankenprivatisierungen in Serbien erfolgreich abgeschlossen". Die Österreicher waren Bestbieter. Sein Land sei "stolz, dass sich ein Investor mit einer derartigen Erfolgsgeschichte in Zentraleuropa entschieden hat in Serbien zu investieren". Er sei überzeugt, dass dies ein langfristiges Engagement sein werde. Das serbische Banksystem werde von diesem Know-how-Transfer profitieren.
Rest folgt
Zunächst bezahlt die Erste Bank für die 83,28 Prozent der Aktien 73,17 Mio. Euro. Das ergibt ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 3,3 - basierend auf dem Buchwert der Novosadska banka von 26,42 Mio. Euro per Ende 2004. Danach wird die Erste Bank ein Angebot zum Kauf der restlichen 16,72 Prozent legen. Diese restlichen Aktien sind in Händen von über 2.000 Minderheitsaktionären. Die Kleinaktionäre (Streubesitz) sollen den selben Preis erhalten wie der Staat für sein Paket.
Zudem hat sich die Erste Bank verpflichtet, bis 2009 rund 35 Mio. Euro in Kapitalerhöhungen in die Novosadska banka zu investieren.
Damit sollen die Expansion sowie die Erneuerung des IT-Systems und der Infrastruktur sowie Marketing und Schulung von Mitarbeitern finanziert werden. Auch das Angebot von Bankdienstleistungen wird massiv verbreitert, künftig wird es u.a. Hypothekarkredite, KMU-Kredite und e-Banking geben, in der ersten Phase liegt der Schwerpunkt auf Leasing, Factoring sowie Handels/Exportfinanzierung.
Neue Filialen geplant
Auch das Kartengeschäft wird forciert. Zahlreiche neue Filialen sind geplant, hierbei will Erste-Bank-Chef Treichl bald auf 110 Niederlassungen in dem Land kommen. Bis zum Jahr 2010 soll die Novosadska ihren Marktanteil landesweit von 2 auf 10 Prozent verfünffachen.
Mit dem Kauf der Novosadska trete die Erste Bank in den serbischen Markt und damit in einen Markt mit "erheblichem Wachstumspotenzial" ein, erklärte Treichl heute bei der Vertragsunterzeichnung. Er will die "Novosadska" zu einer landesweit bekannten Marke ausbauen.