Für die Wahl hat die Grüne Spitzenfrau ein gutes Gefühl, obwohl es mit den vielen antretenden Listen deutlich schwerer geworden sei: "Ich glaube, wir können auf breite Zustimmung zählen." In die Landesregierung würde sie gerne gehen, wenngleich das auch nicht das vorrangigste Ziel sei: "Wir müssen vor allem dritte Kraft werden und bleiben, denn die dritte Kraft bestimmt künftig den Weg im Land". In Prozenten ausgedrückt komme man so auf die Ziffer neun, ein stolzes Ziel nach den 5,41 Prozent des Wahljahres
"Absolut einig"
Von den etablierten Parteien erwartet Lechner-Sonnek keinen Willen zur Änderung: "ÖVP und SPÖ sind sich absolut einig, was Postenaufteilung und den Umgang mit Steuermitteln für die Repräsentation betrifft". Auch der mit einer eigenen Liste antretende Ex-VP-Landesrat Gerhard Hirschmann stehe für das alte System: "Wenn einer sagt, die werden noch alle vor mir kriechen, dann kann ich ihm nur schwer das Gute unterstellen."
Den Grünen geht es vor allem um Kontrolle: "Die Landesregierung muss durchlüftet werden", mit der Heimlichtuerei seien Skandale wie jener um die EStAG erst möglich gewesen. "Es muss eine Berichtspflicht für die Landesregierung an den Landtag geben, was auf der Tagesordnung stand, was protokolliert wird. Es muss einfach einen schnelleren Weg als über eine sechsmonatige Anfragebeantwortung geben. Darauf haben Landtag und Öffentlichkeit ein Recht. Wir haben eine Menge Vorschläge zur Einführung der Demokratie in der Steiermark", so Lechner-Sonnek. Dazu gehört auch die Abschaffung des Proporzes: "Selbst wenn es uns um einen Regierungssitz bringen würde."